• I. Prolog

     

    Vorwort

     

    Lang und unnütz sind sie meist, die Vorworte, aber in diesem Fall bitte ich die ungeduldige Leserin respektive den ungeduldigen Leser herzlich darum, sich vielleicht fünf Minuten Zeit zu nehmen, um ein paar Zeilen zu lesen, die mir aufrichtig am Herzen liegen.

    Nach über einem Jahr harter Arbeit und gut zwei Jahren Warte-, Reflektions-, und Produktionszeit ist es nun vollbracht. Mein erster richtiger und in deutscher Sprache verfasster Roman ist fertig gestellt worden. Die Arbeit hat sehr viel Konzeptpapier in Anspruch genommen, viel Ideenreichtum beansprucht und auch die ein oder andere schlaflose Nacht gekostet, denn gute Inspirationen kommen gewohnheitsgemäß meist dann, wenn man nicht damit rechnet. Ich habe sicherlich das Genre nicht neu erfunden und mich von vielen Dingen inspirieren lassen, bin aber auf das Gesamtwerk außerordentlich stolz, ob es nun von Kritikern und Leserschaft zerrissen wird oder nicht.

    Bereits zu Grundschulzeiten war es mein größter Traum, eines Tages Schriftsteller zu werden und in der Zeit schrieb ich auch schon allerlei Geschichten, zunächst kurze und handschriftliche Romane im Stil von Enid Blyton oder Jugendkrimireihen wie „Die drei Fragezeichen“. Später waren es dann auch Fantasy-Romane, angelehnt an die Bücher von Ralf Isau oder J.R.R. Tolkien. Auch diverse Filme und auch die Musik waren immer eine große Inspiration für mich. Ich verschickte die Manuskripte damals an diverse Verläge, erhielt dafür viel Lob, aber natürlich auch Absagen, denn im Alter von zehn oder elf Jahren war mein Schreibstil selbstverständlich noch nicht am Zenith des möglichen Niveaus angelangt.

    Seit dieser Zeit hatte ich immer wieder Ideen für Romane, fing an zu schreiben und war doch nie wirklich zufrieden und verwarf die Ansätze, manchmal nach zehn Seiten, manchmal auch nach einhundert Seiten. Ich war immer ein spontaner Schreiber, der zwar eine gute Grundidee im Kopf hatte, aber sich nicht Gedanken über die Details oder ein mögliches Ende machte.

    Erst durch mein Auslandsjahr im französischsprachigen Kanada im Jahr 2006 erhielt ich eine neue Motivation. Ich schrieb dort in der Zeit eine Kurzgeschichte, die sich alsbald unverhofft zu einem Epos ausweitete und immer komplexer wurde. Gedacht war zunächst in märchenhafter Form mit semi-autobiographischen Inhalten meiner kanadischen Freundin etwas über mein Leben, meine Kultur, meine Erfahrungen zu vermitteln. Inzwischen sind über 170 Seiten in französischer Sprache geschrieben worden und ich habe nach dem ersten Hauptteil des Epos einen Schnitt gesetzt, da der Schreibprozess manchmal entsprechend kräftezehrend war und zudem auch noch lange nicht beendet ist. So fand ich also zurück zum Verfassen deutscher Romane und schuf nach meiner Rückkehr nach Deutschland ab Ende 2007 erste Ideen für die „Todesinsel“. Erstmals erarbeitete ich hierfür auch ein konkretes Konzept, bei dem Anfang und Schluss des Romans schon einigermaßen fest standen.

    Als großer Fan des Krimigenres, aber auch des Horrorgenres, wollte ich versuchen beide Stile miteinander zu verknüpfen und eine möglichst beklemmende und düstere Atmosphäre zu erschaffen. Es war mir allerdings wichtig nicht mit übersinnlichen Phänomenen und Geisterwesen zu arbeiten, da dies zu sehr im Kontrast mit den Persönlichkeiten des Romans gestanden und das Ganze meiner Meinung nach degradiert hätte. Der Roman sollte auf eine gewisse Art und Weise einigermaßen realistisch bleiben, denn manche Menschen allein sind furchteinflößender, als alle von Autoren erdachten Kreaturen zusammen. Die besten Geschichten schreibt so gesehen meist immer noch das Leben.

    Als Fan klassischer Theaterstücke und Kammerspiele fand ich die Idee einer isolierten Menschengruppe auf einer Insel faszinierend. Da ich mich in der Schule sehr für Pädagogik und Sozialwissenschaften interessiere, fand ich es spannend mir zu überlegen, wie Menschen in solchen Extremsituation, wie sie in meinem Roman vorkommen, wohl reagieren könnten. Ich versuchte möglichst tiefsinnige, abwechslungsreiche Charaktere zu schaffen, vom misanthropischen Choleriker, über die schüchterne Gläubige, bis hin zu der undurchschaubaren Person mit düsterer Vergangenheit. Jede Person in meinem Roman sollte bestimmte Markenzeichen, eine bestimmte Aura haben, gleichzeitig aber wollte ich auch erst nach und nach genauere Details über die Personen ins Spiel bringen, überraschende Wendungen und verschiedene Arten von Gruppendynamiken, um die Spannung stets aufrecht zu erhalten. Dabei schuf ich bewusst Figuren, die sich entweder in ihrem Verhalten im Verlauf des Romans kaum änderten oder ganz im Gegenteil tiefere und begründete Wandlungen durchlebten. Natürlich bin ich kein Doktor der Psychologie und ein Experte mag manche Schilderungen als abstrus beurteilen, aber ich hoffe, dass meine Intentionen insgesamt ihren Sinn nicht verfehlen.

    Mein Roman sollte mehr sein, als ein typischer Krimi, in dem es lediglich darum geht den berühmten Mörder zu finden. Ich wollte viel mehr auch eine Charakterstudie schreiben und mit diversen Elementen der verschiedenen Genres experimentierten. So kommen in meinem Roman auch abenteuerliche, psychologische, erotische oder actionreiche Elemente vor, ohne dass der rote Faden verloren wird. Es ging mir nicht nur darum den geneigten Leser zu unterhalten, sondern ihn auch zum Denken anzuregen, ihn in eine andere Welt zu versetzen, ihn mit den Figuren mitfühlen zu lassen. Es sollte ein lebendiges Kopfkino entstehen, aber auch eine Art Spiegelbild der vielschichtigen und multikulturellen Gesellschaft, welches das Verhalten des Individuums in der Gesamtgruppe verdeutlichen soll. Zudem habe ich in dem Roman auch zahlreiche Hinweise auf den späteren Ausgang gezielt gestreut und ein aufmerksamer Leser könnte möglicherweise recht schnell erahnen, was hinter allem stecken könnte. Jedes Detail im Roman ist meist aus einem sehr guten Grund erwähnt worden. Die größte Stärke des Romans ist in meinen Augen die Detailverliebtheit und die erzeugte dichte Atmosphäre. 

    Trotz all der düsteren Elemente in meinem Werk steht aber auch bewusst das Positive im Vordergrund: Der Glaube an die eigene Stärke, der Glaube an die Liebe oder an eine göttliche Kraft, der Glaube daran, sich nach jedem noch so derben Rückschlag wieder zurückkämpfen zu können, der Glaube an das Prinzip Hoffnung und an das Lernen aus den eigenen Fehlern. Wichtig ist auch die Botschaft, dass man immer alles im Leben hinterfragen sollte und dass oberflächliche Dinge näher betrachtet meist ein ganz anderes Erscheinungsbild haben, als man vorher dachte. Somit ist dieses Werk auch als ein Plädoyer für die ureigene Meinungsbildung zu verstehen, ohne dabei jedoch den Blick auf die Alternativen zu verlieren.

    Lange habe ich versucht meinen Roman, in den ich viel Herzblut gesteckt und an dem ich über ein Jahr lang gearbeitet habe, diversen Verlagen anzubieten, doch die Manuskripte wurden nicht einmal angelesen, egal ob ich kurze Exposés verschickte oder gleich das ganze Werk. Man entschuldigte sich bei jedem Verlag, egal ob groß oder klein, mit dem Argument, dass man täglich eine Flut an Einsendungen bekommen würde, denen man kaum Herr werden könne. Nun, vielleicht kann man im fortschreitenden Kampf gegen die Arbeitslosigkeit ja zukünftig dort den Hebel ansetzen. Ich hätte den Roman auch bei einigen Verlagen mit hohen Eigenkosten selbst veröffentlichen können – vorausgesetzt, ich sei jederzeit für Treffen und Gespräche verfügbar und für Inspirationen und Kritik bereit. Da ich aber nunmehr im Ausland studiere und selten verfügbar bin, finanziell ebenfalls eingeschränkt bin und auch nicht einsehe mein einjähriges Werk von Außenstehenden gegen Bezahlung retuschieren zu lassen, präsentiere ich meinen Erguss ganz einfach zunächst hier im Internet. Ich bin nicht der erste Autor, der einmal auf diese Weise angefangen hat. In naher Zukunft möchte ich nun auch eine kleine Auflage meines Werkes drucken lassen, um es an Freunde, Verwandte, Bekannte und Interessenten weiterzugeben. Den Gewinn, den ich dabei erziele, ist kaum der Rede wert und deckt, sofern sich die Exemplare an den Mann bringen lassen, bestenfalls ein bisschen mehr als die Unkosten ab. Da nur ich selbst das Werk in akribischem Eifer Korrektur gelesen habe, könnten sich auch noch einige Fehlerteufel eingeschlichen haben. Wer etwas entdecken sollte, möge es mir bitte mitteilen, damit das Problem für zukünftige Versionen behoben werden kann. Aber immerhin kann ich nun endlich voller Stolz behaupten, dass ich mir den langjährigen Traum vom eigenen Buch verwirklicht habe, auch wenn dies nun etwa zwei Jahre später als gedacht passiert ist. Und wer weiß? Vielleicht bekomme ich ja doch ein paar positive Rückmeldungen und darf sogar noch ein paar weitere Exemplare für neue Leserinnen und Leser drucken lassen. Man wird ja wohl noch träumen dürfen. Und was lange währt, wird endlich gut – Aufgeben war noch nie meine Stärke.

    Abschließend sei allen, die dieses Werk in den Händen halten oder ganz einfach im Internet mitlesen, allen, die mich seelisch und moralisch unterstützt haben, allen, die nun daran mithelfen meine Geschichte unter das Volk zu bringen, herzlich gedankt. All diesen Menschen sei dieses Buch gewidmet.

    Für Rückfragen, positive wie negative Kritik, Bestellungen oder Produktionsnachfragen stehe ich gerne zur Verfügung. Da ich derzeit, wie bereits erwähnt, im Ausland studiere und daher keine feste Telefonnummer in Deutschland habe, muss leider die Variante des Internets vorerst zur Kontaktierung herhalten.

    Meine E-Mail-Adresse lautet: kluseba@hotmail.com.

    Wer unbedingt darauf beharrt mir zu schreiben, darf es unter folgender Adresse in Kanada gerne versuchen:

     

    Sebastian Kluth

    555 boulevard del’Université Est, bâtiment D, appartement 5, chambre D

    G7H 2B1 Chicoutimi (Qc)

    CANADA

     

    Dies soll nun als kurzer Einstieg auch genügen. Tauchen Sie nun tiefer in die Geschichte ein...

     

    Ein spannendes Lesevergnügen wünscht Ihnen

     

    Ihr Sebastian Kluth

     

     

     

    Leverkusen, den 27. Februar 2009 (zum ersten Ansatz)

    « La première épisode en quatre parties de Culturama est en ligne!Start für "Die Todesinsel" »
    Partager via Gmail Delicious Technorati Yahoo! Google Bookmarks Blogmarks