• Genre: Progressive Rock
    Label: Relapse Records
    Spielzeit: 74:59
    Band homepage: Baroness

    Tracklist:

    Yellow

     

    1. Yellow Theme
    2. Take My Bones Away
    3. March To The Sea
    4. Little Things
    5. Twinkler
    6. Cocainium
    7. Back Where I Belong
    8. Sea Lungs
    9. Eula

     

    Green

     

    1. Green Theme
    2. Board Up The House33
    3. Mtns. (The Crown & Anchor)
    4. Foolsong
    5. Collapse
    6. Psalms Alive
    7. Stretchmarker
    8. The Line Between
    9. If I Forget Thee, Lowcountry

     

    Baroness - Yellow & Green 

    Um die Gruppierung BARONESS wurde im letzten Jahr in der Metalszene mächtig Rummel gemacht, aber so richtig einleuchten möchte mir die ganze Aufregung nicht.

    Das Trio und mittlerweile gar wieder Quartett hat ganz sicherlich ein Gespür für tolle Ohrwürmer, auf denen es auf dem Doppelalbum „Yellow & Green“ nur so wimmelt, gerade bei etwas kommerzielleren Nummern wie „Take My Bones Away“ oder auch „Board Up The House“.

    Auch künstlerisch ist die Gruppierung durchaus interessant, denn die Covergestaltung und auch das schön ausgeschmückte Booklet mit Zeichnungen von John Baizley sind echte Hingucker.

    Die Band hat auch einige progressiv-psychedelische Glanzstücke vorzuweisen, die manchmal leicht folkloristische Einschläge haben, wobei ich hier das verträumte „Twinkler“ sowie auch das epische „Eula“ richtig stark finde. Auch die verspielten Instrumentalstücke der Band fügen sich daher wunderbar ins Gesamtgefüge ein. Überhaupt sind die Übergänge zwischen den Liedern angenehm flüssig und kurzweilig gestaltet. Meine Lieblinge von den akustischeren Stücken ist vermutlich „Green Theme“, das wunderbar in die zweite Hälfte des Doppelalbums startet, sowie das abschließend sehr entspannte und schön betitelte „If I Forget Thee, Lowcountry“. Dennoch finde ich die erste Partie insgesamt klar besser als die zweite. Sie wirkt auf mich abwechslungsreicher, aber auch ohrwurmlastiger und offenbart eine nahezu perfekte Mischung aus beiden Komponenten, während der zweite Teil nicht ganz so einprägsam und leicht verdaulich wirkt.

    Persönlich sagt mir dieses Doppelalbum also sehr zu, denn die Mischung aus progressiven und kommerziellen Klängen gelingt erstaunlich gut und wurde im letzten Jahr lediglich von RUSH und vielleicht noch DISSONA übertroffen, wobei die beiden Bands kaum mit dieser Art getragener, psychedelischer und leicht Sludge-Rock-geprägten Ausrichtung verglichen werden können. Mit Metal hat das Ganze aber überhaupt nichts zu tun.

    Der Sänger erinnert mich ganz stark an Chad Robert Kroeger von NICKELBACK, der ja gerne schon mal als langweilig, lächerlich und hässlich bezeichnet wird, für mich aber ein sehr charismatisches Gesangsorgan besitzt und mit seiner Band viel richtig macht. So klingen BARONESS auf diesem Doppelalbum für mich leicht nach den etwas experimentierfreudigeren Stücken der vom Grunge geprägten Anfangszeit der kanadischen band, die später zu Weltruhm gelangen sollte. Da werden die Elitisten nun laut aufschreien und sich empört abwenden, aber der Gesang passt hier wirklich perfekt.

    Unter dem Strich wurde hier sicherlich viel Lärm um Nichts gemacht, aber dennoch bietet dieses Doppelalbum ohne Zweifel  anderthalb Stunden ziemlcih gute Musik zwischen progressiver Verklärtheit und etwas rockigeren Ohrwurmnummer mit Elementen aus den Genres Folk, Grunge und Sludge. Wenn man sich beim nächsten Mal vielleicht auf ungefähr zwölf bis vierzehn Nummern und eine Spielzeit von einer knappen Stunde auf hohem Niveau einigen könnte, dann hätte diese Band sicherlich das Zeug das alternative Album des Jahrzehntes abzuliefern. Nach rot, blau, gelb und grün würde der Band vielleicht einmal pink wie PINK FLOYD gut zurecht stehen, vielleicht aber auch purpurrot wie DEEP PURPLE oder am besten sogar karmesinrot wie KING CRIMSON, denn diese Bands könnten vielleicht eines Tages würdevoll von BARONESS beerbt werden, die hier einen ganzen großen Schritt Richtung Progressive Rock Olymp machen.

    (Online 29. Januar 2013)

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  • Genre: Punk / Party Rock
    Label: Eigenproduktion
    Spielzeit: 19:00
    Band homepage: -

    Tracklist:

    1. When I Was Young
    2. Dogs Eating Dogs
    3. Disaster
    4. Boxing Day
    5. Pretty Little Girl

     

    Blink-182 - Dogs Eating Dogs

    Gut ein Jahr nach dem soliden Comeback-Album “Neighborhoods” kommt die amerikanische Pop Punk Formation BLINK-182 mit einer neuen EP als Vorweihnachstgeschenk um die Ecke. Das gute Teil hört auf den Namen „Dogs Eating Dogs“, doch das sehr schön gemachte Cover ist wohl auch schon das bissigste an dieser EP, die etwas arg poppig und zahnlos daherkommt und eher an Nebenprojekte wie ANGELS & AIRWAVES oder auch an RISE AGAINST oder SMASH MOUTH erinnert.

    Immerhin bietet die Band in diversen Stücken einige Reminiszenzen an die Pop und New Wave Musik der Achtziger, womit man direkt an die beiden Vorgängeralben. So erinnern die melancholischeren Parts in „Disaster“ oder auch in dem gelungenen, weil abwechslungsreichen „Pretty Little Girl“ mitsamt Rappassage von YELAWOLF an Stücke wie „Down“ oder „Always“.

    Auf der anderen Seite geraten dann aber „When I Was Young“ und vor allem das balladeske, aber erschreckend geistlose „Boxing Day“ eine Spur zu poppig und erinnern an die weichgespülteren Sachen von Green Day und Co. aus den späten Neunzigern oder ganz frühen Nullerjahren, was mir eher missfällt. Da hatte die Bands mit nachdenklicheren Nummer wie „What’s My Age Again“, „Stay Together For The Kids“, „I Miss You“ oder „I’m Lost Without You“ schon weitaus besseres Material im Gepäck. Mit dem Titelstück „Dogs Eating Dogs“ ist dann aber noch einmal ein urtypisches BLINK-182-Stück gelungen, denn es handelt sich um einen poppigen Ohrwurm mit energischem Schlagzeugspiel von Travis Barker und gelungenem Wechselgesang der Herren Tom deLonge und Mark Hoppus, wobei mir letzterer mit seiner etwas dunkleren und erwachseneren Stimme wieder einmal deutlich besser gefällt als sein etwas weinerlicher Bandkollege.

    Unter dem Strich haben wir also eine kurze und bündige EP für Fans und Sammler, die zur Weihnachtszeit als Überbrückung zum nächsten Album passend gemacht und nett gedacht ist. Insgesamt bleiben die fünf Lieder aber eher harmlos und der Gelegenheitsfan sollte eher auf die beiden letzten Studioalben zurückgreifen, während der etwas ältere Fan auch weiterhin und meiner Meinung auch zum Glück immer noch vergeblich auf eine Rückkehr zu den Wurzeln der Band wartet.

    (Online 28. Januar 2013)

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  • Genre: Industrial Metal
    Label: Season Of Mist
    Spielzeit: 54:14
    Band homepage: -

    Tracklist:

    1. You Are God – Intro
    2. Sign My Name
    3. I Declare: Treason
    4. Bleed Idiot Bleed
    5. (Don’t) Waste It
    6. Blame Is The Game
    7. OK (We’re Just About To Die)
    8. Misconception
    9. Glory (Throw The Axe)
    10. Revenge
    11. Victorious
    12. Fools Gold (Bonus Track)
    13. The Whore In The West (Bonus Track)
    14. Smile (Bonus Track)

     

    Doctor Midnight & The Mercy Cult - I Declare: Treason 

    DOCTOR MIDNIGHT & THE MERCY CULT ist eine norwegische Superband, die im Jahr 2009 gegründet wurde und im Jahr 2011 mit ihrem Debütalbum “I Declare : Treason” um die Ecke kam. Die Gruppierung besteht aus einigen schillernden Persönlichkeiten, die vielen geläufig sein sollten. Zunächst einmal gäbe es da den Sänger Hank von Helvete, der lange Zeit bei der Kultband TURBONEGRO tätig war. Am Bass ist Tim Sköld, der schon bei KMFDM, MARILYN MANSON, MDFMK, SHOTGUN MESSIAH und SKOLD dabei war. Die beiden Gitarristen sind zunächst Anders Odden, der schon bei Bands wie APOPTYGMA BERZERK, CADAVER, CELTIC FROST, MAGENTA und SATYRICON spielte und dann noch Audun Stangel, der schon einmal ebenfalls bei APOPTYGMA BERZERK aktiv war und auch mit THE KOVENANT einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangte. Abgeschlossen wird das Quintett vom etwas unbekannteren Schlagzeuger David Husvik, der normalerweise bei EXTOL die Felle malträtiert.

    Dieses Personal verspricht also Abwechslung und Professionalität, aber wer das glaubt, der sollte aufpassen, denn er liegt weit daneben. Die Band spielt im Grunde eingängigen Industrial Metal ohne großen Schnickschnack. Dabei stehen simplistische Stampferriffs im Vordergrund, für die man nicht wirklich zwei Gitarristen gebraucht hätte und die auch von jedem talentierten Anfänger hätten eingespielt werden könnten. Auch das Schlagzeug brilliert selten, bietet aber schon etwas mehr Abwechslung. Der Bass klingt da schon deutlich besser, wenn er denn mal hervorsticht. Was den knarzigen Gesang angeht, so ist dieser meist hoffnungslos mit Effekten überladen, was vermutlich hilft um über die inzwischen etwas schwachbrüstige und limitierte Stimme des Sängers hinwegzutäuschen. An manchen Stellen klingen diese Effekte sogar durchaus gelungen wie im dystopischen Titelstück „I Declare : Treason“, aber bei elf oder wahlweise bis zu dreizehn oder vierzehn Stücken bei den limitierten Versionen geht diese Eintönigkeit schnell auf die Nerven. Diese Technik erinnert mich ein wenig an EMIGRATE, das Seitenprojekt von Richard Z. Kruspe von RAMMSTEIN. Allerdings klingen EMIGRATE da doch etwas variabler dank einiger starker Balladen und so manchem guten Rockgitarrensolo, was bei DMTMC völlig fehlt. Die Band klingt manchmal eher wie eine vereinfachte Form von MINISTRY. Dazu kommen noch ziemlich direkte, kalte und provozierende Texte, die rotzig vorgetragen am besten bei Stücken wie „Bleed Idiot Bleed“, „Glory (Throw The Axe)“ oder „The Whore In The West“ passen.

    Dennoch haben sich ein paar wirklich gute Nummern auf das Album geschlichen. Zum einen wäre da die schleppende und ziemlich depressive Halbballade „OK (We’re Just About To Die)“, die mit ihrem fatalistischen Unterton fast ein wenig an Gruppierungen aus dem Spektrum des Doom oder gar Black Metals erinnert. Der raue, dieses Mal aber gar emotional und leicht melodisch gehaltene Gesang passt hier perfekt, verleiht dem Stück eine ganz eigene Note und macht es daher zu meinem Favoriten. Knapp dahinter reiht sich bei mir dann „Victorious“ ein, dass mit einem simplen, aber unglaublich effizienten Refrain direkt ins Ohr geht und im Mittelteil auch endlich mal ein paar interessante musikalische Spielereien bereithält.

    So bleibt unter dem Strich ein Album, dass sich Fans von EMIGRATE, KMFDM oder MINISTRY einmal anhören sollten. Auch Fans von MARILYN MANSON könnten hier einige Stücke durchaus gefallen, während Anhänger von oben genannten Gruppierungen wie APOPTYGMA BERZERK, CELTIC FROST oder SATYRICON dieses Album vorsichtig angehen sollten. Ein kleiner Test sollte also anstehen, bevor das Album auf Verdacht gekauft wird und die Enttäuschung dann möglicherweise umso größer ist. Was mich angeht, so höre ich mir dieses Debütalbum in kleinen Dosen wirklich hin und wieder sehr gerne an, aber auf Dauer ist das Ganze dann doch etwas zu eintönig gemacht. Da hatte sicherlich nicht nur ich mir eigentlich mehr von dem vielseitigen Line-Up versprochen. 

    (Online 24. Januar 2013)

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  • Genre: Power Metal / Symphonic Metal
    Label: Eigenproduktion
    Spielzeit: 46:51
    Band homepage: Holy Knights

    Tracklist:

    1. Mistery
    2. Frozen Paradise
    3. Beyond The Mist
    4. 11 September
    5. Glass Room
    6. Wasted Time
    7. Awake
    8. The Turning To The Madness
    9. Resolution (ROMANTIC MODE Cover) (Bonus Track)

     

    Holy Knights - Between Daylight And Pain
    HOLY KNIGHTS sind eine Symphonic Power Metal Band aus Palermo in Sizilien, die sich nach zehnjähriger Abstinenz mit ihrem zweiten Studioalbum “Between Daylight And Pain” zurück meldet. Wenn man von italienischem Power Metal spricht, dann kommt man schnell auf Namen wie DOMINE, LABYRINTH, VISION DIVINE und natürlich den weltbekannten RHAPSODY OF FIRE. Tatsächlich schlagen auch HOLY KNIGHTS in eine ganz ähnliche Kerbe und vermischen einerseits neoklassischen Power Metal zwischen positiven und schnellen Liedern mit etwas epischeren und getrageneren Stücken.

    Dabei erfindet das Trio das Genre gewiss nicht neu, ist aber vor allem unterhaltsam und kurzweilig. Manchmal ist das Ganze dann aber auch etwas zu kurzweilig, denn die reguläre Version hat gerade mal eine Spielzeit von knapp vierzig Minuten, wobei am Ende jedes Liedes eine manchmal über zehnsekündige Stille herrscht, die anstelle einer gelungenen Transition zum nächsten Lied seltsam fehl am Platze wirkt. Als weiterer Negativpunkt muss man leider auch die sehr unprofessionellen und fast schon amüsant bis dilettantisch wirkenden Englischkenntnisse der Band hervorheben. Diese fallen beim ersten Hören zwar etwas weniger auf, da der Gesang meist sehr hoch und die Musik eben etwas schneller ist, aber ein Blick ins Booklet ist dann schon etwas befremdlich. Darüber hätte durchaus noch einmal jemand mit besseren Englischkenntnissen gucken sollen. Etwas besser schlägt sich die Band daher sogar beim exklusiven Bonusstück in japanischer Sprache, das in Form des ROMANTIC MODE Covers „Resolution“ daherkommt, musikalisch aber unter dem Strich fast ähnlich poppig belanglos wie das Original bleibt. Vielleicht sollte die Band dennoch einfach mal auf Italienisch und Japanisch singen, falls es zu einem dritten Album kommen sollte und dieses nicht wieder eine zehnjährige Entstehungszeit braucht.  

    Ansonsten gibt es aber wenig zu beklagen. Die Band macht sogar vieles besser als ihre direkten Kollegen oder Konkurrenten. Die Musik klingt selten überladen und bringt leicht progressive Elemente in Form von emotionalen Klavierpassagen, kurzen elektronischen Spielereien oder fast schon soundtrackartige Eröffnungen sehr dosiert mit ein, sodass das Klangkorsett sehr ausgeglichen wirkt. Im Mittelpunkt steht dennoch immer der metallische Faktor und man ersäuft selten im Kitsch. Schnelles melodisches Gitarrenspiel trifft auf erbarmungslose Schlagzeugsalven und kraftvollen Gesang- Zudem gelingt es der Band mit einem frischen, melodischen Ohrwurm namens „Mistery“ (sic!) das Album gekonnt zu eröffnen und selbiges mit dem atmosphärisch-verspielten „The Turning To The Madness“ in Bestform zu vollenden.

    So werden alle Fans des europäischen Power Metals sehr gut bedient, während Symphonic Metal Fans im Stile von THERION oder auch Progressive Metal Fans von Bands wie DREAM THEATER wohl etwas Mut zur Lücke vermissen werden. Schlussendlich ist diese Scheibe kein Highlight des Metaljahres 2012, aber durchaus ein unterhaltsames und energisches Album, dass öfters mal in meiner Anlage landet und eine wohlige Erholungspause zwischen einigen meiner eher avantgardistisch angehauchten Alben bietet. Genrefans sollten also beruhigt zuschlagen; alle Anderen das Ganze erst einmal in Ruhe antesten.

    (Online 22. Januar 2013)

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  • Genre: Heavy Metal / Thrash Metal
    Label: Eigenproduktion
    Spielzeit: 53:49
    Band homepage: Loudness

    Tracklist:

    1. A Light In The Dark
    2. The Power Of Truth
    3. Come Alive Again
    4. Survivor
    5. Keep You Burning
    6. Gonna Do It My Way
    7. Hang Tough
    8. Emotions
    9. Comes To Dawn
    10. Pandora
    11. Crazy! Crazy! Crazy!

     

    Loudness - Eve to Dawn 

    LOUDNESS sind eine wahre Institution des Heavy Metal Genres und veröffentlichen hier ihr sage und schreibe vierundzwanzigstes Album, das gleichzeitig den dreißigsten Geburtstag der Gruppierung markiert. Dieses Album wurde von dem amerikanischen Label Frostbite Records in diesem Jahr auch dem nordamerikanischen und europäischen Markt zugänglich gemacht und so konnte ich dieses kleine Schmuckstück gar vor einigen Tagen im beschaulichen Leverkusen abgreifen. Wer Alben von Bands wie IRON MAIDEN oder JUDAS PRIEST in seiner Sammlung stehen hat, der hat nun absolut keine Entschuldigung mehr dafür kein Album der japanischen Legende zu Hause stehen zu haben. Diese Band muss einfach auch in einem Atemzug mit diesen beiden großen Namen genannt werden, denn es ist schon verblüffend wie die Japaner am Fließband fast in jedem Jahr ein neues starkes Album heraushauen und dies trotz Erdbeben, Nuklearkatastrophe oder dem nicht all zu weit zurückliegenden Tod des ehemaligen Schlagzeugers und der darauf folgenden Integration eines neuen Spielgefährten. Da sieht man wieder einmal die japanische Disziplin, von der sich auch einige westliche Bands inzwischen eine Scheibe abschneiden könnten.

    Musikalisch bieten die vier Herren aus Osaka weder eines ihrer besten, noch eines ihrer schlechtesten Alben ab. Die Band bietet einfach technisch sehr gut gespielten traditionellen Heavy Metal ohne großen Schnickschnack oder besondere Experimente. Auf balladeske, exotische der poppige Töne hat man dieses Mal wohl komplett verzichtet und das steht dem Album auch nicht schlecht zu Gesicht. Dennoch haben die Herren sich auch hier natürlich wieder ein paar Kleinigkeiten einfallen lassen. Die beiden Instrumentalstücke klingen ungewohnt modern, wobei das eröffnende „A Light in The Dark“ auch mit ein par orientalischen Klängen zu überzeugen weiß. Weitere kleinere Spielereien gibt es in Form von melodischen Power Metal Riffs am Anfang des starken „Survivor“ und einigen elektronischen Spielereien im wohl vielseitigsten Stück des Albums namens „Keep You Burning“. Auf der anderen Seite kann die Band auch mit einem etwas räudigeren, punkigen, vielleicht am ehesten von MOTÖRHEAD geprägten Einschlag in einigen Stücken überzeugen, wie beispielsweise in dem mitreißenden und lebensbejahenden „Gonna Do It My Way“, sowie dem etwas humoristischen „Crazy! Crazy! Crazy!“, in dem es um ein sehr nervigen Nachbarn geht, was sicherlich einigen hier aus der Seele spricht.

    Es haben sich aber leider auch einige etwas schwächere Stücke auf dem Album eingefunden. So klingen manche Stücke wie „Pandora“ doch etwas austauschbar und wie Füllmaterial, dem es an einer griffigen Idee mangelt. Die längeren Lieder in Form des Instrumentalstückes „Emotions“ und dem Albumepos „Comes The Dawn“, das einige leicht symphonische Elemente andeutet, wirken etwas zu sehr gezogen und nicht wirklich effizient auf den Punkt gebracht. Zudem legen beide Stücke ungünstigerweise direkt hintereinander, was diesen Eindruck noch einmal deutlich verstärkt.

    Trotz allem bleibt unter dem Strich ein sehr ansprechendes Stück Heavy Metal, das aus den oben bereits erwähnten Gründen den Weg in euren heimische Plattentellerfinden sollte.

    (Online 21. Januar 2013)

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