• Genre: Pagan Metal / Melodic Death Metal
    Label: Eigenproduktion
    Spielzeit: 26:23
    Band homepage: -

    Tracklist:

    1. Intro
    2. Tükörterem
    3. We Are Gonna Fall
    4. Lezárt Szemek
    5. The Longest Journey (Part I)
    6. We Are Gonna Fall (Demo)

     

    Ankh - Tükörterem 

    ANKH ist eine Band aus Tata in Ungarn, die eine Mischung aus Pagan und Melodic Death Metal spielt. Sechs Jahre nach ihrer Gründung veröffentlicht bringt die Gruppierung ganz in Eigenregie nun ihre erste EP, die Fans von Bands wie ELUVEITIE, ENSIFERUM oder EQUILIBRIUM durchaus zusagen sollte.

    Auf Grund einiger interessanter Einflüsse wie Lagerfeuerakustikgitarren oder gar Obertongesang hat die Band sogar das Potenzial aus der Masse an stilistisch ähnlich orientierten Bands herauszustechen. Auch die Mischung aus englischen und ungarischen Texten zu etwa gleichen Anteilen gibt der Gruppierung einen kleinen Exoten-Bonus, den sie definitiv beibehalten sollte. Musikalisch können bei der Band gerade die ruhigeren Passagen voll überzeugen, in den atmosphärische und fast symphonische Keyboard-Sounds eben auf simple, aber effiziente Akustikgitarren sowie Flöten und Violinen treffen.

    Auf der anderen Seite hat die Band das Problem oft zu viele Ideen in ihre Stücke einzubringen. Manche Lieder wirken dadurch überladen und sobald man an einer bestimmten Passage Gefallen findet, folgt ein rascher Wechsel in ein oft ganz anders geartetes musikalisches Spektrum. Viele Köche verderben halt den Brei und die Band hätte mit all ihren Ideen gewiss ein ganzes Album schreiben können, das doppelt so lang geworden wäre wie diese kleine EP. Zudem werden manche musikalisch durchaus interessanten Momente völlig unter den metallischeren Passagen begraben, da die Produktion aufgrund budgettechnischer Defizite etwas chaotisch klingt. Zudem stört mich bei der Gruppierung auch ein wenig der weibliche Gesang, der irgendwie total kraftlos herüberkommt und am besten ganz aus dem Programm genommen werden sollte.

    Insgesamt hat die Band aber eben doch ihre starken Momente, die gerade in den ruhigeren oder musikalisch exotischen Passagen voll zum Tragen kommen. Man achte beispielsweise einmal auf das wunderbar folkloristisch gehaltene Intro im ersten Teil „The Longest Journey“. Die Gruppierung wirkt mit ihrem durchaus vorhandenen Potenzial ein wenig wie ein ungeschliffener Diamant und man kann den Ungarn nur wünschen, dass sie schon bald richtig glänzen mögen. Wer nun neugierig geworden ist, der kann sich die EP in voller Länge und gratis unter folgendem Link anhören: http://soundcloud.com/ankhtata/sets/t-k-rterem-ep

    (Online 29. Oktober 2012)

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  • Genre: Blues / Rock'n'Roll / Hard Rock
    Label: Eigenproduktion
    Spielzeit: 46:20
    Band homepage: -

    Tracklist:

    1. Let Me Up
    2. Don’t Treat Me like A Fool
    3. I’m Changing for You
    4. Lose Control
    5. Hand Full of Blues
    6. Reason to Live
    7. A New Life Begins
    8. Every Road Comes To You
    9. Insomnia
    10. Little Boogie Girl
    11. Reaching the Top of the Hill
    12. My Name Is Misery
    13. You Can Say What You Want

     

    The Toxics - Dirty Times

    THE TOXICS sind eine kanadische Blues und Hard Rock Gruppierung aus dem Untergrund, die aus der Saguenay Region kommt. Vor ein paar Jahren waren sie eine der Vorbands von VOIVOD in der Region und überzeugten mit einer energischen und schweißtreibenden Performance. Gerade die Präzision der Musiker und die Tatsache, dass jedes Instrument nahezu perfekt gespielt wurde und seine besonderen Momente hatte, riss das Publikum damals durchaus mit. Am verwaisten Merchandise-Stand gab es jedoch nur ein lausiges T-Shirt und ein offizielles Album war wohl auch noch nicht erschienen. In den Jahren danach wurde es um die Band sehr still und ich war schon überzeugt, dass das Trio sich aufgelöst hatte. Doch dann stieß ich in einem Anflug nostalgischer Neugierde auf einen kleinen Eintrag auf der mickrigen Facebook-Seite der Band, der von einem Album sprach, dass man sich entweder direkt bei der Band ordern oder aber in einem lokalen Plattenladen kaufen konnte. Ich entschied mich für letztere Variante und griff somit das Album mit dreizehn Stücken mit einer Spielzeit zwischen knapp zwei und mehr als fünf Minuten ab.

    Zwar ist das Coverartwork des Albums durchaus gut gemacht, aber danach mangelt es wieder einmal an Informationen. Es gibt kein Booklet, keine Informationen zu Merchandise oder Booking und nicht einmal ein Bandfoto. Es scheint fast so, als wolle die Band so unbekannt wie möglich bleiben und ja nicht zu viele Alben verkaufen oder gar ein paar mehr Konzerte geben. Das macht für mich zwar wenig Sinn, aber jedem Tierchen sein Pläsierchen wie man so schön sagt.

    Musikalisch gibt es an sich wenig zu meckern. Das erste Stück „Let Me Up“ legt schon mal sehr gut und energisch los und geht in Richtung Hard Rock à la AC/DC oder ZZ TOP, aber musikalisch fällt mir auch das etwas härtere Material von ZUCCHERO ein. Nach dieser schönen Eröffnung wird es zumeist etwas ruhiger und man variiert eher zwischen Blues Rock und Rock ‘N Roll. Musikalisch geschieht das immer auf höchstem Niveau mit schönen traditionellen Gitarrensoli, einem besonders schön gespielten Bass und einem abwechslungsreichen Schlagzeugspiel. Der Gesang ist zwar nicht herausragend, aber passt perfekt zur Musik. Der einzige Haken an der Sache ist das Songwriting, das manchmal doch an Inspiration mangelt. Viele Stücke hier klingen einfach relativ ähnlich und plätschern ein wenig als angenehme Hintergrundmusik vor sich hin. Ab und zu gibt es jedoch ein paar Ausreißer wie das ruhige „Every Road Comes To You“, das ich als eine entspannende Blues Rock Ballade mit ein paar Country Reminiszenzen beschreiben würde. Das Stück ist zwar rein instrumental gesehen etwas simpler als der Rest, aber gerade dies macht den Charme des Liedes aus und lässt es hervorstechen. Mehr Lieder von dem Kaliber hätten der Heterogenität des Albums sicherlich recht gut getan.

    Insgesamt bin ich froh diese Untergrundkapelle wiederentdeckt zu haben nach all den Jahren. Das Album bietet gerade musikalisch viel Klasse und ist nett zum nebenbei hören im Auto oder auf einer Party geeignet. Es mangelt leider an ein paar Höhepunkten, aber insgesamt würde ich diese Scheibe dennoch den Blues und den Hard Rock Fans dieses Planeten ans Herz legen, da beide Genres derzeit ein wenig brach liegen und hier doch etwas frischer Wind kommt. Für Musiker sollte die Scheibe noch einmal besonders anziehend sein, da man sich hier technisch wohl sehr viel abhören kann.

    (Online 25. Oktober 2012)

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  • Genre: Melodic Death Metal
    Label: Eigenproduktion
    Spielzeit: 12:49
    Band homepage: -

    Tracklist:

    1. 

    1. Authistic Mind
    2. Collision Course
    3. Creep
    Your Last Wish - Collision Course 

    Your Last Wish sind eine Musikgruppe aus Montreal in der kanadischen Provinz Quebec, die es schon seit 2003 gibt. Die Melodic Death Metal Gruppierung hatte gerade angefangen sich im frankokanadischen Underground eine kleine Anhängerschar zu erspielen und veröffentlichte ein selbstbetiteltes Album im Jahr 2007, das die Band bekannter machen sollte. Doch aus irgendeinem Grund ging dieser Plan gewaltig schief und außer dem Hauptgitarristen David Gagné wechselte die komplette Besetzung. Die Gruppierung stand vor den Scherben ihrer Existenz, doch vier Jahre später ist eine ganz neue Besetzung am Start und präsentiert hier die EP „Collision Course“ als kleinen Appetitanreger auf das kürzlich erschienene Studioalbum „Desolation“. Der markanteste Positionswechsel fand wohl am Mikrofon statt. Dort wurde der Sänger Martin Lalonde nämlich von einer gewissen Roxana Bouchard ersetzt. Die junge Dame aus Quebec hat peruvianische Wurzeln und variiert von hohen und beinahe schon Back Metal orientierten Schreien bis hin zu düsterem Death Metal Grunzen, das tief aus der Kehle kommt und mit einer mitreißenden emotionalen Inbrunst dargeboten wird. Die junge Dame arbeitet im Übrigen auch für Apocalypse Productions und ist in die Underground-Musikprojekte SOCIAL FICTION sowie VIRULYS involviert.

    Die drei Stücke, welche uns die Band hier anbietet sind durchaus annehmbar und verkörpern eine etwas härtere Gangart des Melodic Death Metal Genres ohne dabei in Richtung stumpfen Brutal Death Metal oder andererseits in Richtung Black Metal abzudriften. Die Gruppierung ist nur schwer mit anderen ähnlich ausgerichteten Kapellen zu vergleichen und klingt doch schon recht eigenständig, was schon einmal eine erfreuliche Tatsache ist.

    Das eröffnende „Authistic Mind“ startet überraschenderweise mit einem rhythmischen Basseinstieg wozu sich kurz darauf auch noch ein variables Schlagzeug gesellt. Dann setzt zunächst ein etwas monotones Gitarrenriff ein und gleichzeitig beginnt ein markerschütternder Schrei bevor es dann auch textlich losgeht und die Frontdame ihr ganzes Talent ausschöpfen darf. Auch die zunächst etwas uninspirierten Gitarren passen sich dem hohen spielerischen Niveau dann rasch an. Es wird melodischer und teilweise sogar leicht progressiv und je länger das Stück wird, desto besser weiß es auch zu gefallen.  

    Das Titellied „Collision Course“ ist sogar noch ein kleines Stückchen besser. Es glänzt mit einer emotional fesselnden Gesangsleistung und einem interessante Gitarrensolo, das tief getönt startet und dann immer melodischer und traditioneller wird. Diese Progression ist irgendwie faszinierend und gibt dem Stück einen sehr eigenen Touch.

    Das abschließende „Creep“ ist zwar das insgesamt wohl schwächste Stück auf der knappen Scheibe, aber dennoch kein Ausfall. Gerettet wird das Lied vor allem von der authentischen, eigenständigen und mitreißenden Gesangsarbeit. Fans etwas technischerer Rhythmen kommen dank einiger gut gemachter Breaks auch auf ihre Kosten, allerdings bleibt das Stück nicht ganz so gut hängen.

    Insgesamt ist diese kleine EP als erstes tontechnisches Lebenszeichen nach gut vier Jahren ein gelungenes Comeback oder gar ein furioser Neustart. Gerade technisch hat die Band durchaus viel drauf und der Gesang verleiht der Gruppierung noch einmal zusätzlich an Identität und Leidenschaft. Das Songwriting geht in Ordnung, könnte sich aber zum Einen noch etwas mehr auf die technischen Verspieltheiten der einzelnen Musiker konzentrieren und sich auf der anderen Seite auch einmal an etwas griffigeren oder einprägsameren Texten oder Refrains wagen. Melodic Death Metal Fans sollten in jedem Fall hier zugreifen und dürften eigentlich nicht enttäuscht sein. Alle Anderen werden wohl immerhin die technische Raffinesse der Gruppe anerkennen.

    (Online 24. Oktober 2012)

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  • Genre: Heavy Metal / Doom Metal / Thrash Metal
    Label: Tokuma Japan Communications
    Spielzeit: 53:45
    Band homepage: Loudness

    Tracklist:

    1. The Stronger
    2. 2012 – End of the Age
    3. Break New Ground
    4. Driving Force
    5. Behind The Scene
    6. Bang'Em Dead
    7. The Voice of Metal (Song for RJD)
    8. Who the Hell Cares
    9. Spirit from the East
    10. Memento Mori
    11. Out of the Space
    12. Deep-Six the Law

     

    Loudness -  

    Dreiundzwanzig Jahre nach ihrer Gründung rockt die japanische Heavy Metal Institution LOUDNESS immer noch so frisch und frei von der Leber weg, dass den jüngeren Generationen des schwächelnden traditionellen Genres die Schamesröte ins Gesicht schießen müsste. Wir reden hier immerhin über das insgesamt sechsundzwanzigste Studioalbum der Band und ein Qualitätsabfall ist nach wie vor nicht zu verspüren. Die japanische Disziplin zahlt sich da wieder einmal voll aus und wer braucht da noch Bands wie IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST oder MANOWAR die jahrelang auf neue Alben warten lassen und dann auf ganzer Linie enttäuschen? In der Zeit in der eine Band wie METALLICA ein neues Album zusammenzimmert veröffentlichen LOUDNESS einfach fünf neue und jedes einzelne ist besser als das Endresultat der Amerikaner. Das sollte man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Die Japaner klingen einfach erdig und unverkrampft. Die knackige Hymne „Memento Mori" bringt es perfekt auf den Punkt: „Let me tell you something – tomorrowfs another day – and yesterdayfs away – no matter how fast you run – your life is only once." LOUDNESS richten sich voll nach diesem "Carpe Diem" Prinzip und geben hier richtig Gas.

    Die Lieder auf diesem Album strotzen nur so von mittelschnellen Killerriffs, pumpenden Basssounds, präzisem Schlagzeugspiel und einer wütenden Reibeisenstimme, die selbst einen JON OLIVA in seinen besten Zeiten geradezu noch übertrifft. Das einzige Problem ist, dass manche Lieder sich ein wenig zu ähnlich klingen. Sie sind einzeln betrachtet zwar allesamt hochklassig, lassen sich auf Albumlänge aber nur schwer auseinander halten. Das erstaunliche an diesem kompromisslosen Album ist, dass es keinerlei Balladen beinhaltet, was selbst für diese Band eine Seltenheit hat. Selbst die Hommage an Ronnie James Dio namens „The Voice Of Metal" geht als sehr solide und eingängige Old School Metal Nummer mit Mitsingfaktor und ein paar verträumten Doom Metal Einflüssen durch. Auch das tonnenschwere und beinahe leicht industriell angehauchte „Who The Hell Cares" weiß auf stilistisch ähnliche Art und Weise zu überzeugen. So ist das neue Album gar als eines der härtesten überhaupt der Band zu bezeichnen. Man nehme nur einmal den gnadenlos voranpreschenden Opener „The Stronger" oder das dynamische „Driving Force", das mit tollem Bassgitarrenpart und einem unglaublich emotionalen Gitarrensolo zu überzeugen weiß.

    Gegen Ende des Albums gibt es sogar doch noch ein paar etwas offensichtlichere Experimente. Die kommen zunächst einmal in Form der beiden Instrumentalstücke „Spirit From The East" beziehungsweise „Memento Mori" daher. Ersteres hat einige durchaus mythisch-verträumte Züge mit ganz leichten folkloristischen Einflüssen, die von leicht vertrackten und verzerrten Gitarrenakkorden eingekleidet werden. Das zweite Stück geht in der Tat eher in Richtung Doom Metal und Ambient mit einem leicht kosmischen Einfluss. Mit dem Bonusstück „Deep-Six The Law" zieht die Band dann noch einmal alle Register ihres Könnens und liefert möglicherweise gar das beste Stück des gesamten Albums ab. Das Lied öffnet mit einem leicht kosmischen Sound, das noch vom Instrumentalstück mitgenommen wurde und geht dann über in eine bassdominierte Doom Metal Nummer erster Güteklasse bevor es noch etwas deftiger wird und ein wunderbar angepisst klingender wütender Gesang einsetzt, der das Stück über viele atmosphärische Zwischenstücke und einige schöne Soli bis zum Ende trägt.

    Falls ihr LOUDNESS über all die Jahre vergessen haben solltet, müsste euch eigentlich spätestens jetzt endgültig die Schamesröte ins Gesicht steigen. Was die Japaner hier abliefern ist nicht nur eines der besten Alben ihrer Karriere, sondern auch ein Tritt in den Allerwertesten sämtlicher westlicher Metal-Kapellen ihrer Altersklasse. Die Tatsache, dass die Gruppierung von westlichen Medien immer noch weitestgehend ignoriert wird ist einfach eine Schande und spricht Bände für den heutigen oftmals opportunistischen Musikjournalismus. Wenn in diesem Jahr tatsächlich der von den Majas prophezeite Weltuntergang bevorsteht, dann sind LOUDNESS immerhin in einer grandiosen Stunde mit unterhaltsamen und mitreißenden Heavy Metal Perlen in die Abgründe der Ewigkeit abgetreten. Scheut also keine Kosten und Mühen euch dieses Album zuzulegen bevor es in nicht einmal drei Monaten zu spät sein könnte!

    (Online 23. Oktober 2012)

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  • Genre: Dark Metal
    Label: Peaceville Records
    Spielzeit: 57:47
    Band homepage: Katatonia

    Tracklist:

    1. The Parting
    2. The One You Are Looking For Is Not Here
    3. Hypnone
    4. The Racing Heart
    5. Buildings
    6. Leech
    7. Ambitions
    8. Undo You
    9. Lethean
    10. First Prayer
    11. Dead Letters
    12. Second (Bonus Track)
    13. The Act of Darkening (Bonus Track)

     

    Katatonia - Dead End Kings 

    KATATONIA sind eine dieser Bands, die ich schon immer einmal ausprobieren wollte, da ich oft von ihnen in Kritiken gelesen habe, über Interviews mit ihnen gestolpert bin oder in Gesprächen mit Fans von ihnen gehört habe. Irgendwie habe ich aber nie so richtig die Zeit und Muße gefunden mich an das schwedische Quintett heranzutasten. Nachdem die Band immer wieder mit einigen meiner Lieblingsbands wie der inzwischen leider aufgelösten französischen Progressive Gothic Metal Kapelle THE OLD DEAD TREE, den Begründern des selbsternannten Horror Metal Genres THE VISION BLEAK und den unglaublich vielseitigen AMORPHIS verglichen wurde und dann auch endlich einmal ein neues Album erschien, gab es für mich dann keine Ausrede mehr. Ich hörte kurz in das neue Album herein, war fasziniert von dem schönen Coverartwork und dem sehr atmosphärische gestalteten Booklet sowie den durchaus düster-verträumten Texten und nahm die Scheibe spontan mit nach Hause.

    Dort hörte ich mir das neue Album dann einmal genauer an. Viele Fans schrieben bereits, dass diese Scheibe möglicherweise zehn oder gar noch mehr Durchläufe braucht um sich voll zu entfalten. Vielleicht hören sich manche selbsternannten intellektuellen Anhänger das Album auch einfach nur schön. Bei mir lief das alles jedenfalls ganz umgekehrt. Während ich das Album zunächst einmal gar nicht so übel fand, trat nach etwa drei, vier Hördurchgängen dann doch Ernüchterung ein. Die Stücke nutzten sich mit der Zeit gar eher ab anstatt in irgendeiner Form zu wachsen.

    Zwar hat das Album als roten Faden eine durchaus gut gedachte leicht depressiv-hypnotische Note, aber viele Stücke klingen hier einfach viel zu gleich und bleiben ohne nennenswerte Highlights. Es mangelt hier vor allem an zwingenden Riffs, da das Album eher von leisen und manchmal leicht jazzigen Keyboards dominiert wird. Den Stücken selbst fehlt es an Überraschungen oder progressiveren Momenten und sie sind meist sehr kurz und simpel gehalten. Selbst nach einprägsamen Melodien sucht man hier eher vergeblich und der oft gelobte Gesang klingt nach einer Weile auch blass und eintönig.

    Die einzigen Stücke, die in irgendeiner Form hervorstechen sind das Duett mit der neuen THE GATHERING Sängerin Silje Wergeland im warmen „The One You Are Looking For Is Not Here“, das aber irgendwie zu sehr an ein modernes Duett von KAMELOT erinnert und viel gutes Potenzial verschenkt und schließlich noch das letzte Stück der Scheibe namens „Dead Letters“, das mit einigen kleinen elektronischen Spielereien, verzerrtem Gesang und einem modernen, düsteren Alternative Rock Riff daher kommt. Auch das Bonusstück „The Act Of Darkening“ ist ziemlich gut gelungen mit einigen interessanten Perkussionsvariationen und verträumten Akustikgitarren, die eine Art malerische Lagerfeueratmosphäre aufbauen.

    Das ist aber leider nicht genug um dieses Album für mich relevant zu machen und nach diesem eher als durchwachsen zu bezeichnenden ersten Kontakt mit der Band werde ich selbige erst einmal ad acta legen und andere Dinge ausprobieren. Die Gruppe hat es verpasst mich irgendwie zu beeindrucken oder gar zu berühren und ich kann die ganzen Vergleiche zu meinen Lieblingsbands gar nicht nachvollziehen. Vielleicht muss ich da aber auch weiter in der Diskografie zurückgehen. Mal sehen, ob ich dafür in einer kleinen Ewigkeit einmal genug Geduld und Leidenschaft aufbringe. Empfehlen kann ich die Band außer Fans von depressiver und moderner Rockmusik aber vorerst niemandem.

    (Online 21. Oktober 2012)

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