• Raflum - Forgotten Woods In Autumn's Silence (2011) (9,5/10)

    Genre: Folk
    Label: Eigenproduktion
    Spielzeit: 24:17
    Band homepage: -

    Tracklist:

    1. The Wandering Rain
    2. Early Morning
    3. Beside The Lake
    4. Falling Autumn
    5. Sound Through Buried Forest
    6. Nightfall
    7. Twilight Mizzle

     

    Raflum - Forgotten Woods In Autumn's Silence 

    RAFLUM ist ein chinesisches Einmannprojekt aus dem schönen Sichuan, dessen Musik man als Ambient oder Neofolk einordnen kann. Wer die ruhigeren Momente von Gruppierungen wie ALCEST, DORNENREICH, EMPYRIUM, NEBELUNG, ULVER oder VAIL mag, der wird dieses Werk vergöttern. Nach der Bandgründung im Jahr 2009 und einer sehr schönen Demo mit verschiedenen, persönlichen Aufmachungen und Zeichnungen aus dem Jahr 2010 ist dem Projekt um Musiker Han mit dieser ersten regulären EP im Herbst 2011 ein fantastisches Kleinod gelungen. Die EP umfasst sieben Stücke und ist in ihrer physischen Form auf 300 Stück limitiert. Damit diese magische Musik aber noch mehr Menschen zu hören bekommen, hat man das Album in voller Länge auch ins Weltnetz gestellt, aber dazu später mehr.

    Die hier vorliegende EP trägt den wunderschönen Namen „Forgotten Woods In Autumn's Silence“, was so viel bedeutet wie „Vergessene Wälder in der Stille des Herbstes“. Dieser Titel ist sehr visuell und steht perfekt für die Musik der sieben Stücke.

    Die Lieder sind dominiert von melancholisch-melodischen Akustikgitarrenklängen. Dazu kommen sanfte Trommeln, verspielte Flötensoli und ein paar dezente und manchmal mehr zu erahnende als zu hörende Streicherpassagen. Dabei klingen die Instrumente universell und zeitlos, es handelt sich also scheinbar nicht um typisch chinesische Instrumente, die ja auch ihren Reiz haben, wie ich mit dem Entdecken von Bands wie HANGGAI oder in einer härteren Variante auch bei EGO FALL oder VOODOO KUNGFU festgestellt habe. Somit könnte diese Art von Musik durchaus auch aus Europa oder Nordamerika kommen. Abgerundet wird das Gesamtwerk von Naturgeräuschen. So hört man mal sanft fallenden Regen, dann ein dunkles Donnern oder Grollen oder auch das Rauschen von Blättern im Wind. So wird der Herbst bei diesem Hörerlebnis lebendig und man kann von einem richtigen Kopfkino sprechen. Auch wenn selbiges oft als dunkle beschrieben wird, empfinde iche s eher als friedlich und gar optimistisch. Der Musiker scheint völlig im Einklang mit sich und der Welt und vor allem mit ihrer Natur zu sein. Abgesehen von einer Ausnahme, bei der man ein geheimnisvolles männliches Murmeln hört, ist dieses Kurzalbum übrigens komplett akustisch gehalten.

    Unter dem Strich bleibt hier ein kurzes, aber intensives und vor allem zeitlos schönes musikalisches Erlebnis für all diejenigen, die sich gerne mit dem aufblühenden Genre des Neofolks beschäftigen möchten. Wer diese Art von Musik noch gar nicht kennt, dem empfehle ich wärmstens die vor zwei Jahren erschienene Kompilation „Whom the Moon A Nightsong Sings“, bei der ich gar die Höchstpunktzahl zücken würde. Für alle Neugierigen und Ungeduldigen empfehle ich den folgenden Link, unter dem man die EP von RAFLUM kostenfrei und in voller Länge erleben kann:

    http://pestproductions.bandcamp.com/album/forgotten-woods-in-autumns-silence

    (Online 31. Januar 2013)

     

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