• "Wir verstehen unsere Texte als eine Reflexion des Alltags in Deutschland und der ist nur mit einem gewissen Zynismus ertragbar" - Ein Interview mit Mono für alle!

    Mono für alle! auf Weltuntergangstour 2012/2013

    SEBASTIAN KLUTH: „Hallo Mono für alle! und schöne Grüße aus Kanada! Danke, dass ihr euch Zeit für dieses Interview nehmt. Stellt euch doch zunächst einmal unseren Lesern vor und schreibt wie und wo ihr euch musikalisch einordnen würdet und worum es in euren Texten geht.“

    MONO FÜR ALLE!: "Hallo Sebastian J Also, wir sind die Musikgruppe Mono für Alle! aus Gießen, uns gibt es seit dem Jahr 2000 und wir spielen zu dritt in der Besetzung Orgel, Bass und Schlagzeug wobei der Organist auch singt. Musikalisch einordnen würden wir uns irgendwo im Spannungsfeld zwischen Punk, Psychodelic, Metal, Schlager und J.S. Bach, wobei wir aber auch immer wieder in die Elektro-Schublade gesteckt werden, was an der Dominanz unserer ziemlich komplex verzerrten Synthieorgel liegt. Unsere Lieder tragen Titel wie „Amoklauf“, „11. September“, „Arbeitsagentur“, „Langweiliges Leben“ usw., da wird eigentlich schon deutlich um was es inhaltlich geht. Wir verstehen unsere Texte als eine Reflexion des Alltags in Deutschland und der ist nur mit einem gewissen Zynismus ertragbar.“ 

    SEBASTIAN KLUTH: „Ihr wart ja zuletzt auf Weltuntergangstour und seid wieder etwas aktiver geworden. In den Jahren zuvor hatte ich immer ein wenig Angst, dass ihr ob der vielen Widerstände und Schikanen diverser Behörden das Handtuch schmeißt. Warum hat man von euch in den letzten Jahren so wenig gehört und was hat euch angetrieben jetzt wieder verstärkt aktiv zu werden?“

    MONO FÜR ALLE!: „Es ist viel passiert in den letzten Jahren, weshalb wir weniger Zeit mit der Musik verbringen konnten. Wir haben Familien gegründet, Kinder in die Welt gesetzt und im Jahr 2004 ein Grundstück auf einer kleinen abgelegenen Mittelmeerinsel gekauft und dort ein altes Steinhaus wieder aufgebaut. Dabei haben wir wirklich ALLES selber gemacht, so dass dieser Bau zwar fast nichts kostete aber viele Jahre gedauert und tausende Stunden Arbeitszeit benötigt hat. Das Haus ist jetzt fertig und daher sind wir musikalisch nun wieder etwas aktiver.“

    SEBASTIAN KLUTH: „Könnt ihr noch einmal kurz für unsere Leser zusammenfassen, was für Probleme ihr mit welchen Behörden hattet und wie die Sache ausgegangen ist? Habt ihr eigentlich ein Art Entschuldigung oder Entschädigung für die teils haarsträubenden Vorgänge und Vorwürfe bekommen?“

    MONO FÜR ALLE!: „Die die Konfrontation mit den Behörden begann wenige Jahre nach Gründung der Band, als wir viel in AZ’s (Autonome Zentren) aufgetreten sind und dadurch überregional etwas bekannter wurden. Irgendwann kam eine Mail vom Verfassungsschutz, wir möchten doch bitte den gleichnamigen Song von unserer Webseite nehmen, dann würden sie „von weiteren Maßnahmen absehen“. Wir wussten nicht, ob das ein Fake war, Mails schreiben kann ja jeder, und haben die Sache einfach ignoriert. Im Jahr 2009 wurde dann von der Staatsanwaltschaft Stuttgart ein Ermittlungsverfahren gegen uns eigeleitet wegen „Anleitung zu Straftaten“. Das löste eine skurrile Observation durch den Staatsschutz aus, der bei unseren Eltern, Veranstaltern oder in der ehemaligen Schule herumschnüffelte ohne uns direkt aufzusuchen. Wir schalteten einen Anwalt ein und bekamen so Akteneinsicht, wodurch erst das ganze Ausmaß der Überwachung deutlich wurde. Für eine Anklage gegen uns haben die Vorwürfe aber nie ausgereicht. Wir wissen auch gar nicht, was der aktuelle Stand der Dinge ist. Letzter Akteneintrag war der Hinweis einer anderen Staatsanwaltschaft, dass im Falle einer weiteren Darbietung von Amoklauf mit „keiner weiteren Nachsicht“ zu rechnen sei.“

    SEBASTIAN KLUTH: „Irgendwo habe ich mal gelesen, dass ihr zwischenzeitlich auf einer griechischen Insel gelebt habt. Stimmt das und wie seid ihr zu diesem Entschluss gekommen?“

    MONO FÜR ALLE!: „Ja, wie schon erwähnt haben wir dort ein bescheidenes Anwesen errichtet, wobei sich inzwischen nur ein Bandmitglied längerfristig dort aufhält, den anderen war es dann doch zu einsam. Zu dem Entschluss gekommen sind wir aus der Überlegung, dass wir einerseits in schöner Umgebung und abseits der kaputten „Zivilisation“ leben wollten und andererseits die Lebenshaltungskosten derart minimieren, so dass wir uns über unsere Einnahmen als Musiker finanzieren können. Wir haben dort z.B. auch einen Trinkwasserbrunnen, einen Garten mit Gemüse und Hühnern, die Sache mit den Lebenshaltungskosten funktioniert damit ganz gut.“

    SEBASTIAN KLUTH: „Man konnte auf der Seite eures Fanclubs zwischenzeitlich lesen, dass angeblich ein Album von euch 2010 hätte erscheinen können. Das war ja nicht der Fall. Wie kam es denn zu dieser Vermutung und wie eng seid ihr eigentlich mit diesem Fanclub verbunden?“

    MONO FÜR ALLE!: „Der Fanklub, vertreten zuletzt durch einen Aussteiger aus San Pedro, hatte zeitweise die Betreuung unserer Webseite übernommen. Da die Kommunikation aber nicht immer ganz optimal verlief, standen dort auch Dinge wie eine geplante Album-Release, was wir aber so konkret nie angekündigt hatten.“

    SEBASTIAN KLUTH: „Auf der Weltuntergangstour habt ihr ja auch einige Stücke gespielt, die es auf eurem Internet-Album oder anderen Veröffentlichungen noch nicht gab. Zuletzt habt ihr beispielsweise „Arbeitsagentur“ auf eurer Homepage als MP3-Version angeboten. Kann man in naher Zukunft vielleicht auch wieder mit einer Single, einem kurzen Album oder einem kompletten Livemitschnitt von euch rechnen?“

    MONO FÜR ALLE!: „In Zeiten von Mp3 und Filesharing macht es wenig Sinn überhaupt noch ein Album zu produzieren, gerade als kleine Band. Da musst du erstmal 1000 Stück verkaufen um überhaupt das Geld für die Produktion wieder reinzubekommen. Wir wollen zukünftig eigentlich nur noch Singles aufnehmen und dann auf unserer Webseite zum kostenlosen Download anbieten. Für die Fans, die unbedingt einen materiellen Tonträger über ihr Bett hängen wollen, werden wir diese Singles dann wahrscheinlich auch irgendwann nochmal in ein Album packen. Finanzielle Einnahmen erzielen wir mit Konzerten und T-Shirts. Inzwischen haben wir eine sehr interessante T-Shirt-Kollektion, die auch thematisch im Kontext unserer Musik zu sehen ist,  „Made in Berlin versus Bangladesch“, das läuft ziemlich gut.“

    SEBASTIAN KLUTH: „In letzter Zeit sind in der Welt ja wieder vermehrt Dinge passiert, die euch früher auch zu Texten inspiriert haben. Damit meine ich beispielsweise Wikileaks, die NSA-Affäre, die Attentate des NSU, die Entlassung mehrerer korrupter Politiker wegen Spendengelder oder gefälschter Doktorarbeiten, die Katastrophe von Fukushima, der arabische Frühling und so weiter. Habt ihr in letzter Zeit basierend auf einigen dieser Ereignisse oder auch ganz anderer Dinge neue Stücke geschrieben?

    MONO FÜR ALLE!: „Das ist eine gute Frage. Es passiert momentan wirklich viel auf der Welt, allerdings stehen wir vor dem Problem, dass wir einerseits zu vielen Themen schon einen Kommentar in unseren Songs abgegeben haben, andererseits von uns genau solche Statements erwartet werden und wir aber nicht einfach die Erwartungen der Fans erfüllen, sondern eher überraschen wollen. Wir machen uns da auch nicht so den Kopf, die Songs kommen einfach oder eben nicht. Gerade recorden wir mit „Gentrification“ einen Song der nun auch schon wieder drei Jahre alt ist und das Thema ist zum Zeitpunkt des Singlereleases eigentlich schon längst nicht mehr neu.“

    SEBASTIAN KLUTH: „Vor kurzem standen ja auch die Bundestagswahlen an. Was ist eure Meinung? Braucht Deutschland einen Wechsel und wenn ja, wie sollte dieser aussehen und kann überhaupt irgendeine Partei etwas besser machen als die aktuelle schwarz-gelbe Koalition? Geht ihr überhaupt noch wählen oder seid ihr wie viele andere Bürger von dem medialen Schaulaufen mit Kanzlerduellen und TV-Dreikämpfen ernüchtert?“

    MONO FÜR ALLE!: „Wenn Wahlen was ändern würden, wären sie verboten, oder so ähnlich. Aber natürlich bräuchte es in Deutschland und auf der ganzen Welt einen Wechsel, zumindest sehen wir das so, im Gegensatz zu vielen anderen, die sich speziell in Deutschland sehr gut eingerichtet haben oder einfach aus Angst vor einer noch größeren Scheiße am Bestehenden festhalten, im Extremfall mit leichten Kurskorrekturen wie sie vom etablierten Parteienspektrum angeboten werden. Interessanter ist die Lage schon in Griechenland, wo ein unbeeinflusstes Wahlergebnis zuletzt tatsächlich die Gesellschaft ziemlich auf den Kopf gestellt hätte, weil seit Jahrzehnten bestehende Strukturen und Seilschaften zumindest an der Wahlurne abgelöst worden wären. Mit einer medial großangelegten Angst-Kampagne „morgen gibt es kein Benzin mehr und die Krankenhäuser schließen“ wurde das dann gerade so abgewendet. Das größte Problem für einen Systemwechsel ist Angst und fehlendes Utopievermögen, das heißt die Leute können sich nicht vorstellen wie es anders laufen soll.“

    SEBASTIAN KLUTH: „Ihr zeichnet in euren Texten ja oft ein negatives Bild deutscher Alltagsrealitäten. Nun lebe ich seit vielen Jahren im Ausland und musste erkennen, dass gerade ausländische Behörden streckenweise noch weitaus komplizierter, spießiger und unmenschlicher sind als in Deutschland. Denkt ihr, dass Deutschland inzwischen unter dem Strich gar nicht mehr so schlecht da steht?“

    MONO FÜR ALLE!: „Wir haben die Auslandserfahrung vor allem in Griechenland und würden eine große Scheiße nicht mit einer noch größeren vergleichen wollen. Es gibt überall Dinge, die gut und weniger gut laufen. Wichtig ist, dass man erkennt wo die Probleme liegen und eine Idee davon hat, wie es anders laufen könnte. Viele Behörden in Deutschland arbeiten im Vergleich zu anderen Ländern korruptionsfrei und effizient. Die Frage ist aber: Braucht man diese oder jene Einrichtung überhaupt? In Deutschland wird schon immer alles verwaltet, institutionalisiert und effizienzoptimiert. Auf unserer Insel hingegen gab es bis vor kurzem keinen Staat und keine Gesetze, die kleine Gemeinschaft hat alles intern geregelt. Nun kommen seit einigen Monaten einige Ausläufer der Reformwelle auf der Insel an, was zu riesengroßen Problemen führt. Wir können uns sehr gut eine Gesellschaft vorstellen, die auf viele Institutionen komplett verzichtet und damit besser fährt.“

    SEBASTIAN KLUTH: „Euer erstes Internetalbum ist im Internet scheinbar nicht mehr zu erhalten und einige eurer ersten Alben sind inzwischen auch ausverkauft. Wird es davon in absehbarer Zeit Neuauflagen geben?“

    MONO FÜR ALLE!: „Ok, Themenwechsel J Vom Internetalbum und dem Hatjokers-Album wird es keine Neuauflagen geben. Vom San Pedro Album wird es eine Remastered-Version geben und diese auch auf Vinyl.“

    SEBASTIAN KLUTH: „Ich kann eure Haltung zu den Social Medias voll und ganz nachvollziehen. Ich habe selbst kein Facebook, Twitter und Co. und meinen Youtube-Account letztens aus Überzeugung gelöscht. Dennoch verdankt ihr dem Internet ja durchaus euren kultigen Underground-Status und ihr habt ja selbst als eine der ersten Bands ein frei herunterladbares Internetalbum angeboten. Viele Fans haben euch auch durch Videos bei YouTube oder Diskussionen auf verschiedenen Plattformen wie Myspace oder Facebook kennen gelernt. Beißt ihr sozusagen nicht ein wenig die Hände, die euch da füttern? Wo zieht ihr da die Grenze zwischen das Internet für sich nutzen und vom Internet ausgenutzt zu werden?“

    MONO FÜR ALLE!: „Es gibt mittlerweile ein deutlich breiteres Bewusstsein, die kommerziellen Social Networks zu meiden, zumindest bei einem bestimmten Klientel zu welchem anscheinend auch unsere Zielgruppe gehört. Auch auf Youtube hat sich die Präsenz von MfA!-Clips ziemlich ausgedünnt, was aber nichts mit schwindendem Bekanntheitsgrad zu tun hat, denn die Konzerte sind gut besucht. Eher werden alternative Kanäle der Präsentation beliebter, der wichtigste ist für uns nach wie vor die eigene Webseite und nur dort können wir uns auch so präsentieren wie wir das wollen. Auf ein MfA!-Video neben XY-Werbung haben wir halt einfach keine Lust und auch grundsätzlich auf ein solches Internet nicht. Wir denken, dass sich das Internet zukünftig weiter ausdifferenzieren wird, in einen kommerziellen Bereich wo sich der überwiegend passive „Konsument“ aufhalten wird auf der einen Seite und einen unkommerziellen Bereich mit aktiven Usern auf der anderen, die Grenzen dazwischen sind natürlich fließend und auch nicht immer leicht erkennbar. Besonders im Musikgeschäft ist es je nach Genre auch für die großen Labels wichtig, sich als Untergrund zu präsentieren und die Kids können da noch nicht so unterscheiden.“

    SEBASTIAN KLUTH: „Vor einiger Zeit habe ich in einer Talkrunde bei Markus Lanz einen Gast im Mono für alle!-Shirt gesehen, der meines Wissens nach etwas mit der Piratenpartei zu tun hatte und euch als eine seiner Lieblingsbands zitiert hat. Schmeichelt euch so etwas und hatten dieser oder ähnliche Auftritte in der Öffentlichkeit einen Einfluss auf eure Popularität?“

    MONO FÜR ALLE!: „Ok, zugegebenermaßen, ohne Youtube hätten wir die Szene nie gesehen. Wir fanden das ziemlich witzig, weil Lanz ja neben „Kerner“ und „Wer wird Millionär“ das Oberzentrum des deutschen Spießbürgertums ist und ein MfA!-Shirt das allerletzte ist, was ein Mensch dort erwartet.“

    SEBASTIAN KLUTH: „Ihr seid ja in jeder Hinsicht eine absolut einzigartige Band. Ich habe vielen meiner ausländischen Bekannten eure Lieder vorgespielt und erzählt worum es darin geht. Viele fanden das interessant und meinten dann, dass es schade sei, dass es so eine ausgefallene Band nicht in ihrem Land gebe. Habt ihr mal darüber nachgedacht einige eurer Stücke auf Englisch oder in einer anderen Sprache zu vertonen, um international mehr beachtet zu werden?“

    MONO FÜR ALLE!: „Wir sind mit der deutschen Sprache aufgewachsen und können uns damit ganz gut ausdrücken, in anderen Sprachen würde uns das wahrscheinlich nicht gelingen, deswegen lassen wir das.“

    SEBASTIAN KLUTH: „Neben euren Konzerten im deutschsprachigen In-und Ausland habt ihr ja auch ein Faible für exotischere Plätze. Wie kam es zu euren Konzerten in San Pedro, London oder auch auf Kuba und habt ihr in nächster Zeit ein ähnliches Ziel vor Augen?“

    MONO FÜR ALLE!: „Nach Kuba und London wurden wir eingeladen und fanden es interessant. Das Tal von San Pedro haben wir auf einer Reise eher zufällig auf dem Weg nach Marokko kennengelernt, eine Mitfahrerin wollte dort abgesetzt werden. Wir waren dermaßen fasziniert, nicht nur von der Landschaft, sondern auch von den Aussteigern und ihren Aktivitäten, dass wir beschlossen dort im Folgejahr ein Konzert zu geben. Die Aktion war ziemlich einzigartig und geplant haben wir so etwas nicht nochmal, aber vielleicht ergibt sich ja demnächst zufällig wieder irgendwas spannendes, mal sehen…“

    SEBASTIAN KLUTH: „Ich habe mir auch den Bericht zu eurer legendären San Pedro Initiative durchgelesen. Das Album besitze ich natürlich auch. In dem Bericht wird erwähnt, dass ihr damals sogar noch mehr Lieder gespielt habt, als die, die es auf die Veröffentlichung geschafft haben. Was ist aus den Mitschnitten dieser Stücke geworden? Und habt ihr noch Kontakt zu den Leuten aus San Pedro und den Fans, die damals mitgekommen und zum Teil dort geblieben sind?“

    MONO FÜR ALLE!: „Wir haben neben den Lieder auf dem Album noch Honecker und Verfassungsschutz gespielt, die Songs wurden aber immer wieder von Hippie-Krawallen und Stromausfällen unterbrochen, so dass wir sie nicht auf die Platte gepackt haben. Zu den Mitfahrern haben wir keinen Kontakt mehr, zwei waren aber auf einem Konzert der letzten Tour was uns sehr gefreut hat.“

    SEBASTIAN KLUTH: „Ich finde eure Merchandise-Aktion mit den Adorno- und Abendroth-Produkten hervorragend. Könnt ihr unseren Lesern bitte kurz erklären, was es damit auf sich hat? Habt ihr eure T-Shirts tatsächlich auf unterschiedliche Art herstellen lassen? Wie seid ihr überhaupt auf diese Idee gekommen?“

    MONO FÜR ALLE!: „Wir bieten unsere T-Shirts in zwei Varianten an, entweder als Standard-Shirt „Made in Bangladesch“ oder als konsequent ökologisch & fair produziertes Produkt „Made in Berlin“, also keine zertifizierte Möchtegernscheiße sondern wirklich von einem befreundeten Schneider in Berlin zusammengenäht. Die Idee dafür hatten wir nach heftiger Kritik an unseren bisherigen Shirts, die angeblich nicht mit den Aussagen unserer Musik im Einklang stünden, weil sie von Kindern zu Hungerlöhnen zusammengenäht würden. Gleichzeitig gab es aber auch eine andere Fraktion, die – sich auf einen falsch verstandenen Adorno berufend - der Meinung war, man könne sich im falschen System sowieso nicht richtig verhalten und deswegen auch gut zu McDonalds gehen oder T-Shirts von H&M tragen. Beide Fraktionen stehen seit einigen Jahren in offenem Konflikt und wir waren davon unter Anderem auch durch Auftrittsverbote in einigen Kulturzentren wegen der falschen ideologischen Ausrichtung betroffen. Damit hat sich die künstlerische Umsetzung dieser Thematik regelrecht aufgedrängt und die T-Shirts sind wirklich supergenial geworden.

    SEBASTIAN KLUTH: „Zum Abschluss würde ich gerne wissen, wie für Mono für alle! das inzwischen beharrlich näher kommende Jahr 2014 aussehen könnte.“

    MONO FÜR ALLE!: „Wir werden hoffentlich ein paar Singles veröffentlichen und vielleicht auch einige Konzerte spielen, wer weiß… J

    SEBASTIAN KLUTH: „Vielen Dank, dass ihr euch Zeit für dieses Interview gegeben habt. Die letzten Worte sind eure! Was würdet ihr unseren internationalen Lesern gerne mit auf dem Weg geben?“

     

    MONO FÜR ALLE!: „Internationalen Lesern, mhm? Bestellt euch das San Pedro Livealbum, dabei ist auch eine Video-CD mit spanischen, englischen und japanischen Untertiteln, so dass ihr vielleicht etwas von den Inhalten unserer Musik mitbekommt. Über Feedback freuen wir uns immer!“ 

    http://www.monofueralle.info/

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