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by Sebastian Kluth

27. Klimaschutz im Kleinen beginnen (07/05/09)

Klimaschutz im Kleinen beginnen

Von Sebastian Kluth, 06.05.09, 15:58h

 

In Verbindung mit der globalen Erwärmung ist der Klimawandel schon seit einiger Zeit ein Thema in Medien, Schulen und bei (politischen) Veranstaltungen. Fast täglich sieht man im Fernsehen Bilder von Eisbären auf schmelzenden Eisschollen oder hört Interviews mit ernst dreinblickenden, grauhaarigen Hobby-Philosophen mit Hornbrille, die alle zehn Jahre ankündigen, dass in zehn Jahren alle essenziellen Ressourcen verbraucht sein werden.

Meist verfehlt diese Panikmache jedoch ihre Wirkung. Nichts ändert sich und die düsteren Prophezeiungen scheinen sich bislang auch nicht zu erfüllen. Das bewirkt, dass die übermäßige Behandlung des Themas eher ein genervtes Grinsen hervorruft, als einen erschrocken aufstehenden Mund. Doch wir sollten nicht vergessen, wie ernst die Lage ist. Damit sich aber etwas ändert, helfen nur noch knallharte Konsequenzen, vor allem weltpolitisch.

Fakt ist, der gute Wille vieler Nationen in der Vergangenheit wurde gerade von großen Nationen immer wieder boykottiert, weil sie mehr auf ihre Wirtschaft und Unabhängigkeit bedacht waren. Glücklicherweise konnte man in den letzten Jahren einige Erfolge vermelden; so traten nun auch Staaten wie Australien oder Kanada dem Kyoto-Protokoll bei. Lediglich die Vereinigten Staaten von Amerika, deren Umweltbelastung ohnehin eklatant hoch ist, sperren sich dagegen. Durch langwierige Verhandlungen können viele der gesteckten Ziele einfach nicht mehr zeitnah erreicht werden.

Für den sogenannten Post-Kyoto-Prozess sollte man angesichts der bedrohlichen Lage allen Ländern durch Mehrheitsentscheid die Inhalte des Protokolls aufzwingen. Wer sich widersetzt oder die Bemühungen bewusst boykottiert, sollte mit entsprechenden Sanktionen rechnen. Abgesehen von diesen Protokollen und politischen Vereinbarungen können wir aber auch schon im Kleinen anfangen. Nur wer einen triftigen Grund hat, beispielsweise international arbeitende Firmennetze oder Großfamilien, sollte in Zukunft das Recht haben, übermäßig viele Fahrzeuge zu besitzen. Der verwöhnte Millionär, der in Hollywood seine Schoßhündchen spazieren fahren lässt, sollte dabei nicht privilegierter als der Arbeiter aus der Mittelschicht behandelt werden. Des weiteren sollten sich Staat und Länder eine Marketing-Strategie überlegen, um öffentliche Verkehrsmittel auszubauen. Ein Monatsticket für Busse und Bahnen ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern mitunter auch preiswerter, als täglich das eigene Auto zu benutzen.

Außerdem sollten Kurzstreckenflüge, beispielsweise von Köln nach Frankfurt langsam, aber sicher reduziert und später vollständig verboten werden. Die Ziele sind nämlich auch per Zug oder gar per Autobahn in nur wenigen Stunden erreichbar. Selbstverständlich sollten die Preise für solche Transfers im Vergleich zu den Fluggesellschaften dann auch gedrosselt werden, denn nur ein attraktives Angebot kann die Menschen zum Umdenken zwingen. Auch drastischere Maßnahmen, wie gelegentlich ansteigende Ölpreise können manchmal Wunder wirken.

Auf der anderen Seite sollten Bund und Länder aber auch wieder mehr in staatlich kontrollierte Forschung investieren, um nach umweltschonenden Alternativen wie beispielsweise Hybrid-Elektrofahrzeugen oder neuen Energiequellen zu suchen. Doch selbst in unserem alltäglichen Leben muss noch viel Sensibilisierung geleistet werden. Dies sollte bereits in der Schule in naturwissenschaftlichen Fächern beginnen und sollte von Bund und Ländern auch durch kreative Veranstaltungen für Jung und Alt intensiviert werden. Der Gedanke an die Umwelt sollte gefördert werden, anstatt der Gedanke an Komfort. Schon kleinere Dinge, wie das Ausschalten des Fernsehers, wenn die Sendung zu Ende ist oder das Ausmachen von Lampen oder anderen elektronischen Geräten, wenn man den Raum verlässt, können viel verändern. Auch die Trennung von Abfall, das sorgfältige Entsorgen von Elektroschrott oder Sperrmüll sind Dinge, die relativ unkompliziert viel verändern können.

Jeder Mensch kann im Kleinen dazu beitragen, etwas zu verändern. Denn der Klimawandel ist nicht zu unterschätzen, das merkt man allein schon daran, wenn man bedenkt, wie viel Schnee bei uns im Winter noch fällt. Ich habe in meiner Umgebung schon seit Jahren keine rodelnden Jugendlichen gesehen oder Kleinkinder, die mit ihren Eltern Schneemänner bauen, obwohl diese Dinge zu meinen seligsten Kindheitserinnerungen zur Winterzeit zählen. Somit ändern sich mit dem Klima auch Gewohnheiten und Mentalität, die verzauberten Winterlandschaften machen mehr und mehr grauen und verregneten Weihnachtsfeiertagen Platz, an denen partout keine festliche Stimmung aufkommen will.

Und falls sich an unserer Mentalität nichts ändert, werden unsere Urenkel eines Tages in tropischer Schwüle und versmogter Luft an Stelle der Eisbären oder Pinguine auf Eisschollen dahinsiechen und sich wieder nach neuen und weisen Rettern mit Hornbrillen sehnen.

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