Eklablog
Editer l'article Suivre ce blog Administration + Créer mon blog

by Sebastian Kluth

Autumn - Cold Comfort (2011) (4/10)

Genre: Gothic Metal
Label: Metal Blade Records
Spielzeit: 58:23
Band homepage: Autumn

Tracklist:

  1. The Scarecrow
  2. Cold Comfort  
  3. Black Stars in a Blue Sky  
  4. Retrospect  
  5. Alloy  
  6. End of Sorrow  
  7. Naeon  
  8. Truth Be Told (Exhale) 
  9. The Venamoured  
  10. Changes for the Bitter 
  11. The Mute (Inhale) 

 

Autumn - Cold Comfort 

Bei der niederländischen Gothic Metal Gruppierung AUTUMN und ihrer aktuellen Langrille „Cold Comfort“ sind die Namen der Band und des Albums Programm. Das Werk ist dominiert von melancholischen langsamen bis halbschnellen Gitarrenriffs, behutsamen bis sehnsüchtigen Klaviermelodien und der angenehmen Stimme der Sängerin, die ein wenig an Floor Jansen von den ehemaligen Landeskollegen namens AFTER FOREVER erinnert, wie auch an das Organ der leider verstorbenen Sabine Dünser von den ebenfalls inzwischen aufgelösten Liechtensteinern namens ELIS. So gesehen könnten AUTUMN durchaus das Erbe der beiden dahingeschiedenen Gruppierungen annehmen, aber sie bleiben mit dem neuen Opus doch klar hinter ihren Möglichkeiten zurück. Man hört hin und wieder in den wenigen Gitarrensolos, einen paar wirklich schönen Melodiebögen der Keyboards und eben permanent beim Gesang, das hier wirklich viel Talent in der Band steckt und umso ärgerlicher ist es, dass diese ihre kalte Komfortzone eben nicht verlässt und schnell mit austauschbaren Songstrukturen langweilt. 

Auch nach mehreren Durchläufen plätschert das Album monoton vor sich her und kein Stück bleibt so wirklich hängen. Besonders langwierig geraten die längeren Stücke wie „Alloy“, die einfach keinerlei abwechslungsreiche Passagen haben und sehr zäh klingen. Sobald die Niederländer dann ausnahmsweise leicht das Tempo anziehen, klingt das Endresultat gleich schon viel zielstrebiger. Am besten gefällt mir in dieser Hinsicht ausgerechnet ein Bonusstück mit „Changes For The Bitter“. Das Lied überzeugt mit lebhaften Riffs und vor allem schönen Keyboardsamples, die ganz leicht nach Dudelsäcken klingen und irgendwie einen leicht exotischen Touch ins Spiel bringen. Auch der warme Refrain des soliden „Retrospect“, die kleinen elektronischen Spielereien in „Black Stars“ oder das etwas schwunghaftere „Naeon“ haben ihre starken Momente. Das Album hat also durchaus seine Momente, man muss aber geduldig danach suchen, in etwa so wie nach der oft bemühten Nadel im Heuhaufen. Vieles Gutes sind aber eben nur Ausschnitte und Details über einen längeren Spielraum und das meiste bleibt hier eben Stückwerk. Die gepflegte Langeweile überwiegt hier deutlich die etwas engagierteren Momente. 

So fällt unter dem Strich das abschließende Urteil ziemlich mager aus. Anhänger melancholischer bis depressiver Klänge des getragenen Gothic Metals dürften das Album als Untermalung für verregnete Herbstnächte durchaus zu schätzen wissen und sollten dem Album die dringend notwendige Zeit geben, um darin eintauchen zu können. All diejenigen, die es etwas abwechslungsreicher, lebensbejahender oder opulenter mögen, werden diese bittere Pille hier gewiss nicht schlucken wollen. Gegen gut gemachte düstere Musik ist gewiss nichts einzuwenden, aber hier plätschert zu viel vor sich her und klingt auf Dauer einfach irgendwie gleich ohne dabei irgendwelche Ausschläge nach oben oder unten auf der Stimmungskurve verzeichnen zu können. Als Einschlafmusik ist die Platte vielleicht auch noch geeignet. Insgesamt hat die Band aber das Potenzial für weit mehr als dies und gerade das macht „Cold Comfort“ so herb enttäuschend. 

(Online 29. August 2012)

Retour à l'accueil
Partager cet article
Repost0
Pour être informé des derniers articles, inscrivez vous :