by Sebastian Kluth
Gerd der Große
Ein satirisches Theaterstück
In drei Akten
Von Sebastian Kluth
Vorwort
Neun Jahre hat mich das Werner-Heisenberg-Gymnasium geprägt und war ein Teil meines täglichen Lebens. Ich habe diese Schule manchmal heiß und innig geliebt, oft aber auch verflucht. Ich habe hier viele Freundschaften knüpfen können, mich aber ebenso über einige Dinge geärgert. Ich habe viele nützliche, horizonterweiternde Dinge gelernt, aber auch viel unwichtiges Gerede mit anhören müssen. Ich bin dankbar für die Zeit an diesem Gymnasium, auch wenn ich frohen Mutes in die Zukunft blicke und mich auf neue Herausforderungen und einen neuen Lebensabschnitt freue.
Das vorliegende Werk ist eine Hommage an die letzten neun Jahre. Es ist sozusagen mein persönliches Abschiedsgeschenk an eine Schule, die mir selbst viel gegeben hat, daher habe ich das fertige Werk bis heute zurückgehalten.
Inspiriert von dem Literaturkurs unter Claudia Hierholzer, mit dem wir das Theaterstück „Romulus der Große“ von Friedrich Dürrenmatt erarbeitet und aufgeführt haben, kam mir schon früh die Idee, das historische Umfeld der Komödie und die handelnden Personen auf meine Schule umzumünzen. Ein ignoranter Kaiser, dem alle Kultur und aller Glanz völlig egal ist, der provoziert und den faulen Nichtsnutz spielt, aber durchaus ein intelligenter Mensch mit konkreten Vorstellungen ist, das konnte für mich nach kurzem Überlegen nur ein frühzeitlicher Gerd Renken sein. So fing ich damit an, ein Szenario zu entwerfen und immer mehr Lehrer in das Stück einzubinden. Darunter sind Lehrer, die mich lange auf meinem Weg begleitet haben, aber auch solche, die ich kaum näher kennen gelernt habe oder auch solche, die nicht mehr an unserer Schule verweilen. So kam das Personal meiner Persiflage peu à peu zusammen und ein textliches Konzept wurde auch rasch entworfen, wenngleich es nie meine Absicht war, eine besonders innovative und tiefsinnige Geschichte zu entwerfen. Diese Lektüre soll vor allem amüsant und ein wenig nostalgisch sein und eine Art absurdes, aber unverkennbares Standbild der Schule darstellen. Ich hoffe, dass mir diese nicht ganz einfache Aufgabe einigermaßen gelungen ist und dieses Werk den ein oder anderen Lesern zum Lachen bringt, ihn aber auch zur möglichen (Selbst-) Reflexion anregt.
Ich möchte darauf hinweisen, dass sämtliche Charaktere bewusst überspitzt dargestellt werden. Viele Charaktereigenschaften basieren zum Teil auf Erzählungen von Mitschülern, Gerüchten oder besonders einschneidenden Erlebnissen, die hier pauschalisiert und zynisch betrachtet werden. Selbstverständlich sehe ich in keiner der hier aufgeführten Lehrkräfte ein Feindbild, denn ich habe mit dem Lehrpersonal der Schule doch fast durchweg sehr positive Erfahrungen gemacht und diesen Menschen viel zu verdanken, sodass es niemals meine Absicht wäre, eine dieser Personen zu kränken oder bloß zu stellen. Wenn ich die beschriebenen Dinge wirklich völlig ernst meinen würde, hätte ich dieses Werk nie in die Hände der Schule gegeben, falls ich an einer solchen überhaupt weiter verweilt geblieben wäre. Somit sollte klargestellt sein, dass ich selbstverständlich keine der hier handelnden Personen für gewalttätig, korrupt, frauenfeindlich, drogenabhängig, zurückgeblieben oder sexuell pervers halte. Man sollte dieses Stück immer mit einem humorvollen Augenzwinkern betrachten, denn es ist eine Satire oder Komödie.
Was nun aus diesem Werk wird, das liegt nicht bei mir. Wer weiß schon, ob dieses Manuskript die Runde durch das Lehrerzimmer macht, im Schularchiv landet, irgendwo vor sich hinstaubt, der neue Klassiker unter den Schülern wird oder einfach nach der ersten Lektüre enttäuscht in die Tonne getreten oder anderweitig entsorgt wird? Ich kann die Ausmaße dieses Werkes schwerlich einschätzen. Über ein Feedback jeglicher Art bin ich natürlich sehr erfreut, die Schule verfügt sicher über meine Adresse und meine elektronische Anschrift, deren Verwendung ich am ehesten empfehle, da es mich bald vermutlich in die Ferne zieht. Ich freue mich von jeder / jedem von Ihnen zu hören.
Alle Lehrer, die in diesem Stück nicht erwähnt werden, sollen nicht enttäuscht sein und müssen sich nicht unbedingt als weniger spektakulär oder prägend ansehen. Aber in der Kürze liegt die Würze und das Stück sollte durch zu viele Akteure nicht völlig überfrachtet werden.
Dies soll als Einleitung aber genügen. Ich wünsche eine angenehme Lektüre.
Ihr Sebastian Kluth
(Leverkusen im Juni 2009)
(Erarbeitung und Fertigstellung des Werkes: 2008)
Gerd der Große – Aufstieg oder Niedergang eines Gymnasiums
Personal:
Moby Songhet - Chemie-Lehrer und ärgster Konkurrent des Direktors
Renate Schmerz - Botschafterin, Diplomatin des Gymnasiums
Birgit Krämer - Co-Direktorin des Gymnasiums
Georg Kausemann - Kurier und Sportlehrer
Peter Künstler - Militärgeneral
Wolfgang Georg - Dirigent der militärischen Kapelle
Rita Gilles - Alchimistin und Spionageagentin des Gymnasiums
Dr. Frank Hill - Späher und Wachmann
Dr. Jarosch - Hausmeister und Herumtreiber
Dr. Paar - Informatiker
Heike Bischoff - Pädagogin
Brigitte Baltes - eine weitere Pädagogin und Botschafterin
Michael Doyé - Seelsorger der Schule
Norbert Hölzer - Leiter des Bistros und der Cafeteria und Religionslehrer
Gianni Sammarro - Bote und Meister der Rhetorik
Sowie diverse Statisten