by Sebastian Kluth
Par kluseba
Genre: Heavy Metal / Power Metal / Progressive Metal Label: Eigenproduktion Spielzeit: 49:53 Band homepage: Vacant Throne Tracklist:
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VACANT THRONE ist eine vielversprechende und junge Power Metal Band aus Denver, Colorado, deren Stil jedoch auch viele Reminiszenzen zum Heavy Metal Genre aufweist und auch vor einigen progressiveren Elementen nicht Halt macht. Musikalisch können die Jungspunde durchaus schon überzeugen. Die Riffs sind eingängig und die wirklich gut dosierten Gitarrensoli funktionieren ganz vorzüglich. Der Bass ist in der Regel ein wenig unauffällig, aber immer dann präsent, wenn es einem Stück wirklich dienlich ist. Da Schlagzeug ist ebenfalls nicht sonderlich dominant, aber doch ungemein dynamisch. Beim Gesang ist die Sache ein wenig zwiespältig. Der ist nämlich durchaus eigenständig, tanzt aber manchmal doch etwas aus der Reihe und will nicht immer so richtig zur restlichen Musik passen. Zudem klingt die Stimme ein wenig akzentbehaftet. Die etwas seltsam ausmutende Aussprache ist aber schon verwunderlich, dass Englisch eben die Muttersprache der sechs Jungs ist, aber vielleicht bin ich auch nur auf einen etwas ungewöhnlichen lokalen Slang gestoßen. Nach einer Weile gewöhnt man sich aber durchaus an die eigentümliche, aber fast auch einzigartige Stimme. Gesungen wird übrigens über Themen, welche die vergangenen Zivilisationen der neuen Welt behandeln, was durchaus einen genaueren Blick auf die Texte rechtfertigt. Das Songwriting der Gruppierung ist definitiv nicht von schlechten Eltern. Das eingängige Basseröffnungsriff in „Voyage tot he New World“ erinnert zwar ein wenig an IRON MAIDEN’s legendäre erste Single „Running Free“, aber das Stück beweist danach Eigenständigkeit und geht gut ins Ohr. Man fühlt sich nicht nur wegen der Eröffnung hier immer wieder an die berühmte New Wave of British Heavy Metal erinnert. Hätten die sechs Musiker aus Denver das Stück vor gut dreißig Jahren unters Volk gebracht, wäre daraus sicherlich ein Klassiker entstanden. Auch heute ist der nostalgische Rocker durchaus noch kurzweilig. Ein weiteres Lied, das heraussticht, ist das finale „Genocide“. Hier gibt sich der Sänger John Yelland von der ebenfalls noch recht jungen amerikanischen Progressive Metal Kapelle DISFORIA die Ehre und verleiht dem Endstück einen etwas atmosphärischeren Anstrich, der fast schon in eine leicht progressive Variante des Doom Metals geht. Das Lied ist ein gelungenes Experiment, das ein sehr solides Erstlingswerk schön abrundet. Natürlich ist auf so einem Debütalbum noch längst nicht alles perfekt. So sind viele Stücke einfach zu lang geraten und drehen sich schnell im Kreis. Als Beispiele dienen der etwas träge Opener „The Jaguar Knight“ und das längste Lied des Albums, das wohl das Herzstück des Albums in Form von „The Return of Quetzalcoatl“ darstellen soll. Diese Lieder sind technisch nicht schlecht gemacht, lassen aber ein wenig an Dynamik vermissen und wirken nicht immer ganz flüssig. Weitere Kritikpunkte am Album sind die nur durchschnittliche Produktion und die Tatsache, dass vielleicht ein wirklich epischer Refrain fehlt, der sich in der Ohrwuschel einschleicht. Das Album braucht schon mehrere Durchläufe, bis einmal wirklich etwas hängen bleibt, auch wenn das Material beileibe nicht schlecht ist. Unter dem Strich überwiegen jedoch deutlich die positiven über die negativen Elemente bei diesem vielversprechenden Erstlingswerk. Wer auf etwas düsteren Power Metal mit einem leichten Einschlag in Richtung Doom und Heavy Metal mag, der sollte sich dieses Album nicht entgehen lassen und den Jungs eine wohl verdiente Chance geben. Wer sich selbst von der durchaus vorhandenen Qualität der Scheibe überzeugen lassen will, der kann entweder auf Youtube schnell fündig werden oder aber sich das Ganze auf der Homepage der Band herunterladen: http://www.vacantthrone.com/fr_music (Online 14. September 2012) |
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