by Sebastian Kluth
Kapitel 81: Freitag, 23 Uhr 00 Thomas Zimmer
Die wohlverdiente Ruhe des schottischen Polizisten hielt nicht besonders lange an, denn ein klackendes Geräusch weckte ihn und riss ihn aus dem Halbschlaf wieder hoch. Erschöpft versuchte er seine Augen wieder zu schließen und sich keine weiteren Gedanken über das undefinierbare Geräusch zu machen, doch dann wiederholte es sich und ein dumpfes Geräusch ertönte, als ob jemand eine Tür leise hinter sich schließen würde.
Sofort war Thomas hellwach, musste sich jedoch zunächst erst wieder schmerzhaft ins Gedächtnis rufen, wo er sich gerade befand. In seinem Halbschlaf hatte er fast schon wieder die wohlige Wärme des Bettes seiner gemütlichen Wohnung in einem ländlichen Außenbezirk im Norden Schottlands gespürt, wo er bei einer alten und herzensguten Dame das oberste Stockwerk zur Miete genommen hatte. Als er nun zurück in die kalte Realität gerissen wurde, verspürte er eine unangenehme Gänsehaut.
Gehetzt wandte er seinen Kopf zur Tür und versuchte zu erkennen, wer in seinen Raum eingedrungen war. Zunächst sah er nur eine schattenhafte Silhouette und hörte, wie die mysteriöse Person die Tür von innen verriegelte. Thomas bekam Panik, richtete sich rasch auf, doch mit drei grazilen Schritten war der Eindringling bei ihm und legte ihm verschwörerisch und beruhigend die Hand auf die Schulter und drückte diese sanft in die Tiefe. Thomas stockte der Atem.
Vor ihm stand die mysteriöse Brasilianerin Elaine Maria da Silva, die sich ein schwarzes Kleid mit tiefem Dekollete angezogen hatte, welches durch feine, silberne Steine verziert und unterhalb ihrer Schenkel durchsichtig war und ihre langen und sauber rasierten Beine betonte. Das Kleid lag um die Taille herum eng an und Thomas konnte seinen Blick von der fatalen Schönheit nicht mehr abwenden. Er spürte ein prickelndes Fieber in sich aufsteigen, als die Brasilianerin ihn sanft zur Seite drängte und vorsichtig auf das Bett kroch. Dabei rutschte ihr Kleid ein wenig hoch und enthüllte entgültig ihre makellosen Schenkel.
Die Brasilianerin war geschminkt, allerdings für ihre Verhältnisse relativ leicht und wirkte ungewöhnlich natürlich. Ihre dunklen Augen funkelten Thomas gierig an und er las in ihnen ein unbändiges Verlangen, was auch er immer mehr in sich spürte, so sehr er sich in dieser Situation und an diesem unangenehmen Ort auch dagegen wehren wollte. Da er gerade aus dem Schlaf gerissen worden war fühlte er sich jedoch seltsam schwach und willenlos und blieb völlig passiv und stumm.
Elaine Maria da Silva trug silberfarbene Stöckelschuhe, die ihre feinen Füße umspielten. Mit sanften Bewegungen kroch die Brasilianerin unter die Decke und schlug diese über ihrem Körper und dem des schottischen Polizisten zusammen. Thomas spürte den heißen Atem der wilden Frau in seinem Nacken und spürte wie sie ihn mit ihren langen Fingernägeln am Bauch kraulte und langsam sein Hemd in die Höhe schob. Mit der anderen Hand begab sich die Brasilianerin langsam in die andere Richtung und machte sich in aller Seelenruhe an der Gürtelschnalle des Schotten zu verschaffen, der gleichsam unter dem langsamen Prozess der Verführung litt und sich doch daran labte.
„Die letzte Dame, die mit mir geschlafen hat, war am nächsten Morgen eine tote Frau.“, warnte Thomas plötzlich in flüsternder Erregung.
Die Brasilianerin führte unbekümmert ihre Aktionen fort und lachte mit rauchiger Stimme. Sanft biss sie dem Schotten ins Ohrläppchen und presste ihren Unterleib kurz gegen seine Schenkel. Ihre schwarzen, seidenen Haare fielen in das Gesicht des Schotten, der den angenehmen und vornehmen Duft eines erfrischenden Shampoos aufnahm.
„Manchmal muss man im Leben Risiken eingehen, mein lieber Thomas.“, hauchte sie in sein Ohr und zog dem Schotten dann langsam sein Hemd über den kopf und bedeckte seinen Oberkörper mit zarten und feuchten Küssen.
Obwohl sich sein Verstand gegen das sträubte, was er in diesen Momenten erlebte, begab sich Thomas nun seinerseits der Leidenschaft hin und öffnete die Schnüren des Dekolletes im Rücken der Brasilianerin. Zwischendurch bekam er immer wieder ihren runden Po zu fassen und schob den Kleidersaum stetig in die Höhe.
Die Brasilianerin richtete sich langsam auf und ließ den oberen Teil des trägerlosen Kleides langsam und verlockend lächelnd in die Tiefe gleiten. Sie war darunter völlig nackt und presste ihren Oberkörper sanft gegen die behaarte Brust des Schotten und auch gegen dessen Gesicht und atmete befreit und leidenschaftlich auf, als sie seine tastende Zunge spürte.
Langsam zog der Schotte das lose Kleid weiter in die Tiefe und die Brasilianerin spreizte guttural stöhnend ihre Beine und half nun selbst bei ihrer Entkleidung. Sie erhob sich leicht und ließ den letzten Stoffrest langsam über ihre Taille gleiten. Zuletzt hob ihre Beine leicht an und streifte das lästige Kleidungsstücke entgültig ab. Lässig warf sie es zu Boden und ergriff dann die Hosentaschen des Schottes, in denen sie sich festkrallte um dessen letztes Kleidungsstück in die Tiefe zu ziehen.
Thomas hatte die Augen geschlossen und in diesen Momenten die triste Welt, die grausamen Morde und die allgegenwärtige Angst verdrängt. Die Aufklärung des unglaublichen Verbrechens war für ihn plötzlich sekundär geworden und er wünschte sich, dass er diesen Moment der Hingabe und Leidenschaft für immer einfrieren könnte.
In diesem Moment huschte das Bild der verstorbenen Französin durch seinen Geist und fügte ihm ein schmerzhaftes Stechen in der Brustgegend zu. Er presste die Augenlider krampfhaft zusammen und sah erneut den Moment des sexuellen Höhepunktes mit der nymphomanischen Französin wie einen Film in Endlosschleife vor seinem inneren Auge. Mit einem Mal fühlte er sich elend und verzweifelt, nahm die Brasilianerin gar nicht mehr bewusst als die Person war, die sie wirklich darstellte. Aus der Leidenschaft war ein Leiden geworden, denn in seiner Seele spürte Thomas nun, dass er nur eine Frau jemals wirklich geliebt hatte. Seine Augen füllten sich mit Tränen, während sein Körper sich auf einen Moment der absoluten sexuellen Erfüllung vorbereitete. Dieser Kontrast trieb Thomas in den Wahnsinn und er empfand in diesen Momenten einen gewissen Ekel vor sich selbst. Die Präsenz von Elaine Maria da Silva war mit einem Mal wie verschleiert und sein Körper folgte viel mehr nur noch den Grundsätzen der Natur, als er sich weiter versteifte. Er war erregt, doch die Magie war wie ein flatternder Vorhang gefallen und schien in endlose Ferne geweht.
Würde er jemals wieder aufrichtige Liebe und Leidenschaft empfinden können oder war er in seinen Erinnerungen an alte Tage gefangen? Er verfluchte in diesem Moment die schöne Französin, die ihm so unbedacht seine Unschuld, seine ersten aufrichtigen Empfindungen, die Einmaligkeit der Zweisamkeit fortgerissen hatte. Die Magie der ersten Beziehung war durch nichts und niemanden jemals wieder zu ersetzen und der wutverschleierte Gedanke daran trieb Thomas auch zu körperlichen Höchstleistungen an. Die Brasilianerin reagierte darauf mit einem zufriedenen Stöhnen und ahnte nichts von dem emotionalen twist ihres Liebespartners.
Thomas wurde erst aus seinen melancholischen Gedanken fortgerissen, als er nackt vor der Brasilianerin lag, die seinen Körper mit feuchten Küssen bedeckte. Ihre Haare streichelten sanft über seinen Bauchnabel und seine Schenkel und dieses Gefühl der Befriedigung brach das Eis, welches Thomas vor wenigen Sekunden noch als absolut unbrechbar betrachtet hatte. Eine heiße Welle durchlief seinen Körper und Geist. Seine Emotionen schienen neu geboren, als er selbst den heißen Körper der Brasilianerin gegen sich presste und diese nun ihrerseits mit Küssen bedeckte. Angenehm hauchend legte Elaine Maria da Silva ihren Kopf in den Nacken und presste den Kopf ihres Liebespartners dominant in die Tiefe.
Thomas ließ seinen Empfindungen freien Lauf, als die Brasilianerin sich elegant verbog und ihre Beine spreizte. Gerüche und Geschmäcke vermischten sich in Thomas Gedanken zu einem exotischen Reigen, der ihn ins Delirium der Emotionen zu führen schien.
Die ungewöhnliche Sanftheit der Brasilianerin hatte ihn überrascht. In ihren Romanen schrieb sie so häufig von sadomasochistischen Folterszenen, von einer brutalen Symbiose aus Schmerz und Erregung, doch in diesen Momenten wirkte die Brasilianerin wie eine gezähmte Löwin. Thomas war fast schon enttäuscht und presste seinen Unterleib wütend zwischen die Beine seiner Partnerin, die erregt aufstöhnte und die Absätze ihrer Stöckelschuhe sanft in die Hüften des Schotten stieß.
Thomas schossen wieder quälende Fragen durch den Kopf. Hatte die Brasilianerin ihre harte und unnahbare Fassade aufgegeben, weil sie sich nach wahren Emotionen und Geborgenheit sehnte, die sie vielleicht trotz ihrer Erfahrung nie hatte bekommen können? Wollte sie die Rollen endlich einmal vertauschen und sich selbst begehrt und beherrscht fühlen? Waren ihre empfindungen nur eine kurz aufflammende Leidenschaft oder steckte der tiefe Stachel der Liebe schon in ihrem Herzen? Oder, fragte sich Thomas auf einmal panisch, benutzte die Brasilianerin diese Taktik gar nur, um ihn in Sicherheit zu wägen und später kaltblütig zu ermoordern, nachdem sie sein Vertrauen erobert hatte? Thomas unterdrückte diesen pessimistisch ausgelegten Gedankengang und blickte der Brasilianerin grimmig in die Augen.
Die psychologischen Fragen rissen im Kopf des Schotten ab, als er die feuchte Hitze spürte, die seinen Körper in Wallung trieb, zu einem rhythmischen Bewegungsablauf, in den die Brasilianerin gekonnt und leidenschaftlich mit einging. Sanft presste seine Partnerin ihn noch tiefer in sich hinein und stöhnte erregt auf. Mit rotierenden Bewegungen berührte Thomas die Brustwarzen seiner Partnerin, die ihrerseits ihren Kopf sanft und kreisförmig wiegte, den Mund weit geöffnet hatte und die Augen fest verschlossen. Erregt küsste Thomas seine Partnerin, die dieses Zeichen voller inbrünstiger Leidenschaft erwiderte. Das feuchte, sanfte Liebkosen trieb Thomas zu immer größeren Leistungen an und er drohe innerlich zu explodieren. Die Brasilianerin drückte ihre langen Fingernägel so gierig und tief in die Schenkel ihres Partners, dass dessen Haut leicht aufriss und ein Blutstropfen auf das blütenweiße Laken quoll.
Das Bett quietschte protestierend, als die Bewegungen der beiden stummen Partner immer schneller wurden. In diesem Augenblick verdrängte Thomas all seine Gedanken und gab sich nur noch der Einmaligkeit der Emotionen hin, die er in diesen Momenten wieder zurückerlangt hatte, wofür er die mysteriöse femme fatale schon jetzt verehrte.
Die Stimme der Brasilianerin schraubte sich fast um eine Oktave in die Höhe, ihre Augen waren jetzt weit geöffnet, in ihren Pupillen glänzten Erregung und Gier gleichermaßen. Der Oberkörper des Schotten war mit Schweiß überdeckt, der langsam auf den schlanken Bauch der Brasilianerin tropfte, als sie sichfest umschlungen zur Seite wälzten. Erregt vergrub Thomas sein Gesicht in dem weichen Busen und griff der Brasilianerin unter ihre sauber rasierten Arme, bevor er den Moment der absoluten Befriedigung erreichte und ihm nicht mehr standhalten konnte.
Mit einem geradezu animalischen und hochemotionalen Schrei übertrug Thomas seine höchsten Emotionen auf die Brasilianerin, die nicht mehr nur vom Schweiß ihres Partners völlig durchnässt war und nun ihrerseits den ultimativen Höhepunkt anstrebte.
Wenige Augenblicke darauf waren die Schreie verstummt, Thomas war voller Erschöpfung zusammengesunken und hörte das Herz der Brasilianerin in ihrer Brust heftig und leidenschaftlich schlagen. Die Schlieren der Müdigkeit legten sich unwillkürlich vor seine Augen, denn die sexuelle Befreiung hatte ihn die letzten Energiereserven gekostet.
Thomas merkte kaum mehr, wie er sich noch von dem heißen Körper der Brasilianerin rollte und diese sich mit Tränen in den Augen an ihn schmiegte und ihm einen offenen Dank in die Ohren flüsterte. Der Geist des Schotten war für diese intime Botschaft schon nicht mehr aufnahmefähig. Befriedigt und frei von Sorgen glitt er erneut in das Reich der Träume und zollte seiner letzten Erschöpfung einen mächtigen Tribut.