• GrimSkunk - Set Fire! (2012) (8,5/10)

    Genre: Alternative Rock / Crossover / Alternative Metal
    Label: Indica Records
    Spielzeit: 45:10
    Band homepage: GrimSkunk

    Tracklist:

     
    1. Falling Into Shadow
    2. Fuck Shit Up
    3. Set Fire To The Nation
    4. Sunless Summer
    5. Moral Bigotry
    6. Green Pixie
    7. Snake In The Grass
    8. Don't Ask Questions
    9. Amnesia
    10. Un Jour
    11. Stand My Ground
    12. Souriez, Vous Êtes Filmés
    13. Free Spirit
    14. Everybody Hates You
      
    GrimSkunk - Set Fire!

    Sechs Jahre sind seit dem letzten Studioalbum der frankokanadischen Alternative Rock Legend GRIMSKUNK bereits ins Land gezogen, doch nun meldet sich die 1988 gegründete Band kurz vor dem fünfundzwanzigjährigen Jubiläum mit neuem Material zurück. „Set Fire!“ ist ein passender Titel zur aktuellen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Situation der Provinz Québec zwischen monetärem Aufschwung, neuen politischen Parteien und Gewerkschaften, welche den Alteingesessenen immer mehr Paroli bieten und den seit über drei Monaten andauernden Studentenprotesten gegen die hohen Studiengebühren. Das Album beinhaltet wieder einmal einige Texte, die es wert sind genauer unter die Lupe genommen zu werden. Es handelt sich hier um eine Art Zeitdokument, bei dem es interessant sein könnte in einigen Jahren zu sehen, wie viel von dem, was die Band so fordert, herausschreit oder einfach nur träumt wirklich mehr oder minder eingetroffen ist. Was uns bis dahin bleibt ist ein exzellentes Album für den noch sehr jungen Sommer.

    Auf der anderen Seite wurde diese Scheibe nämlich nicht etwa zwischen aufgebrachten Studentenmärschen mit bis zu zweihunderttausend Teilnehmern, wild debattierenden Politikern und nervösen Polizisten aufgenommen, sondern im sonnigen Australien. Dieses Element findet sich auch an mehreren Stellen wieder, sei es beim kryptischen Albumcover eines örtlichen Künstlers oder schon im ersten Lied „Falling Into Shadow“, zu dem sich die Band den Aborigine Tjupurru ins Studio holte, der hier Didgeridoo spielte. Diese exotischen Klangfacetten vermischen sich zunächst mit psychedelischen Sounds, die leicht an DEEP PURPLE und Co. erinnern, bevor es in poppigere Gefilde à la U2 oder COLDPLAY geht. Leider schöpft die Band diesen neuen exotischen Einfluss im weiteren Verlauf des Albums selten aus und bietet eher gewohnte Kost, die allerdings immer auf höchstem Niveau bleibt. Dieses Mal findet man auf dem Album zwar keinen direkten Überhit, der sich schnell herauskristallisiert, dafür ist aber kein einziger Ausfall zu verzeichnen. Das Album ist abwechslungsreich, frisch und sollte diejenigen, die „Fires Under The Road“ etwas zu einförmig und massentauglich fanden, ebenfalls zufrieden stimmen. Man liefert zwar kein zweites „Fieldtrip“ ab, aber man jammert doch auf sehr hohem Niveau mit „Set Fire!“, von dem niemand ernsthaft enttäuscht sein dürfte.

    Die Stärke zwischen Experimentierfreude und Eingängigkeit hat die Band schon immer besonders ausgezeichnet und international zumindest im Untergrund sehr renommiert gemacht. Wilde Hardcorepunks können an diesem Album ebenso ihren Spaß haben („Fuck Shit Up“, „Moral Bigotry“) wie Hippies („Sunless Summer“, „Un Jour“), Anhänger progressiver Klänge („Falling Into Shadow“,  „Free Spirit“) oder der neugierige und offen eingestellte moderne Radiohörer („Amnesia“, „Everybody Hates You“). Für beinahe jeden Geschmack ist hier etwas dabei. Die Band selbst beschreibt die Scheibe im Pressetext als einen beschleunigten Bastard aus LED ZEPPELIN, PINK FLOYD und THE CLASH. Auch wenn diese Scheibe natürlich nicht ganz an die besten Werke der genannten Idole heranreicht, kann man diese Umschreibung unter dem Strich durchaus durchgehen lassen und einfach jede Menge Spaß mit dem neuen Werk haben.

    (Online 17. Juni 2012)

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