• O.S.I. - Fire Make Thunder (2012) (2/10)

    Genre: Progressive Metal
    Label: Metal Blade Records
    Spielzeit: 43:14
    Band homepage: O.S.I.

    Tracklist:

    1. Cold Call 
    2. Guards 
    3. Indian Curse 
    4. Enemy Prayer 
    5. Wind Won’t Howl 
    6. Big Chief II 
    7. For Nothing 
    8. Invisible Men 
    O.S.I. - Fire Make Thunder 

    OSI steht eigentlich für “Office of Strategic Influence” und dies war auch der Titel des Debütalbums der Gruppierung, das vor neun Jahren das Licht der Welt erblickte. Bei der Formierung dreht sich alles um progressive Klänge, denn sie besteht zum Einen aus dem Keyboarder Kevin Moore, der schon bei DREAM THEATER und FATES WARNING mit an Bord war, als auch aus Jim Matheos, der sogar immer noch bei FATES WARNING am Start ist und vor kurzer Zeit erst ein von den Kritiken umjubeltes Album mit dem Bandkollegen JOHN ARCH unter dem Banner ARCH / MATHEOS abgeliefert hat. Das Trio komplettiert kein Anderer als Gavin Harrison, der auch die Felle für PORCUPINE TREE bearbeitet und auch schon einmal in der Rhythmussektion der legendären KING CRIMSON tätig war. Auch die Namen der ehemaligen Mitglieder der Band sollten den Genrekennern das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. So waren bereits Sean Malone, Mike Portnoy und Joey Vera bei OFI mit von der Partie. So gesehen kann man die Band sogar als Supergruppe bezeichnen und alles scheint bereitet für eine ausgezeichnete progressive Köstlichkeit.

    Es ist nicht so, dass wir nun Fast Food vorgesetzt bekämen. Nein, das wäre immer noch schnell verschlungen und auch ganz ehrlich gesagt schmackhafter. Was wir hier kriegen ist eine unförmige und graue Pampe mit bitterem Nachgeschmack. Wie kommt es, dass sich die vermeintlichen Meisterköche hier so ihren Brei verdorben haben?

    Nun, das fängt schon bei den Zutaten an. Man nehme einige eintönige, minimalistische und schwere Riffs irgendwo zwischen Doom, Groove und Industrial Metal, versetzt mit einer Portion Sludge und einige Gewürzen der Marke Country, was schon einmal reichlich seltsam schmeckt. Dann fügen wir jedoch kaum Bass hinzu, denn diesen hört man ohnehin fast nie heraus. Dazu kommt dann ein erschreckend unauffälliges Stärkemittel namens Schlagzeug, das dem Ganzen keine eigene Note zu verleihen mag. Dazu kommen dann eine ganze Menge kalter elektronischer Spielereien aus der Keyboard-Konserve. Abgerundet wird das Mal mit textlichen Verweisen auf die ersten Nationen Nordamerikas, ohne dass das lyrische Thema irgendwie zur trägen und geistlosen Musik passen würde. Im Grunde drückt das gesamte Album ein latentes Gefühl von Sehnsucht und Einsamkeit aus, das vielleicht zum tristen Dasein der Indianer in ihren Reservaten passen könnte. Ein interessanter Grundgedanke ist also durchaus vorhanden, aber er wird einfach nicht weiter ausgearbeitet. Gerade musikalisch bleibt die Gruppierung limitiert und schlicht kleingeistig, was so gar nicht zu dem passt, was man von den Hauptbands der drei Mitglieder gewohnt ist. Vor allem fehlt es der Scheibe an Wärme und man denkt sehnsüchtig an Stücke wie „Only A Matter Of Time“, „Surrounded“ oder „Space-Dye West“ zurück, die allesamt aus der Feder von Kevin Moore stammen, der hier etwas ganz radikal Anderes versucht und damit ambitioniert scheitert.

    Unter dem Strich würde ich dieses Album wohl nur Fans von emotionskaltem, hypnotisierendem und minimalistischem Ambient empfehlen. Wer hier auf Grund der großen Namen auf gehobene Abwechslung, anspruchsvolle Ideen oder enorme Leidenschaft plädiert, der wird schnell enttäuscht werden und sollte lieber auf das Sammelsurium der angesprochenen Hauptbands zurückgreifen.

    (Online 12. September 2012)

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