• The Toxics - Dirty Times (2012) (7/10)

    Genre: Blues / Rock'n'Roll / Hard Rock
    Label: Eigenproduktion
    Spielzeit: 46:20
    Band homepage: -

    Tracklist:

    1. Let Me Up
    2. Don’t Treat Me like A Fool
    3. I’m Changing for You
    4. Lose Control
    5. Hand Full of Blues
    6. Reason to Live
    7. A New Life Begins
    8. Every Road Comes To You
    9. Insomnia
    10. Little Boogie Girl
    11. Reaching the Top of the Hill
    12. My Name Is Misery
    13. You Can Say What You Want

     

    The Toxics - Dirty Times

    THE TOXICS sind eine kanadische Blues und Hard Rock Gruppierung aus dem Untergrund, die aus der Saguenay Region kommt. Vor ein paar Jahren waren sie eine der Vorbands von VOIVOD in der Region und überzeugten mit einer energischen und schweißtreibenden Performance. Gerade die Präzision der Musiker und die Tatsache, dass jedes Instrument nahezu perfekt gespielt wurde und seine besonderen Momente hatte, riss das Publikum damals durchaus mit. Am verwaisten Merchandise-Stand gab es jedoch nur ein lausiges T-Shirt und ein offizielles Album war wohl auch noch nicht erschienen. In den Jahren danach wurde es um die Band sehr still und ich war schon überzeugt, dass das Trio sich aufgelöst hatte. Doch dann stieß ich in einem Anflug nostalgischer Neugierde auf einen kleinen Eintrag auf der mickrigen Facebook-Seite der Band, der von einem Album sprach, dass man sich entweder direkt bei der Band ordern oder aber in einem lokalen Plattenladen kaufen konnte. Ich entschied mich für letztere Variante und griff somit das Album mit dreizehn Stücken mit einer Spielzeit zwischen knapp zwei und mehr als fünf Minuten ab.

    Zwar ist das Coverartwork des Albums durchaus gut gemacht, aber danach mangelt es wieder einmal an Informationen. Es gibt kein Booklet, keine Informationen zu Merchandise oder Booking und nicht einmal ein Bandfoto. Es scheint fast so, als wolle die Band so unbekannt wie möglich bleiben und ja nicht zu viele Alben verkaufen oder gar ein paar mehr Konzerte geben. Das macht für mich zwar wenig Sinn, aber jedem Tierchen sein Pläsierchen wie man so schön sagt.

    Musikalisch gibt es an sich wenig zu meckern. Das erste Stück „Let Me Up“ legt schon mal sehr gut und energisch los und geht in Richtung Hard Rock à la AC/DC oder ZZ TOP, aber musikalisch fällt mir auch das etwas härtere Material von ZUCCHERO ein. Nach dieser schönen Eröffnung wird es zumeist etwas ruhiger und man variiert eher zwischen Blues Rock und Rock ‘N Roll. Musikalisch geschieht das immer auf höchstem Niveau mit schönen traditionellen Gitarrensoli, einem besonders schön gespielten Bass und einem abwechslungsreichen Schlagzeugspiel. Der Gesang ist zwar nicht herausragend, aber passt perfekt zur Musik. Der einzige Haken an der Sache ist das Songwriting, das manchmal doch an Inspiration mangelt. Viele Stücke hier klingen einfach relativ ähnlich und plätschern ein wenig als angenehme Hintergrundmusik vor sich hin. Ab und zu gibt es jedoch ein paar Ausreißer wie das ruhige „Every Road Comes To You“, das ich als eine entspannende Blues Rock Ballade mit ein paar Country Reminiszenzen beschreiben würde. Das Stück ist zwar rein instrumental gesehen etwas simpler als der Rest, aber gerade dies macht den Charme des Liedes aus und lässt es hervorstechen. Mehr Lieder von dem Kaliber hätten der Heterogenität des Albums sicherlich recht gut getan.

    Insgesamt bin ich froh diese Untergrundkapelle wiederentdeckt zu haben nach all den Jahren. Das Album bietet gerade musikalisch viel Klasse und ist nett zum nebenbei hören im Auto oder auf einer Party geeignet. Es mangelt leider an ein paar Höhepunkten, aber insgesamt würde ich diese Scheibe dennoch den Blues und den Hard Rock Fans dieses Planeten ans Herz legen, da beide Genres derzeit ein wenig brach liegen und hier doch etwas frischer Wind kommt. Für Musiker sollte die Scheibe noch einmal besonders anziehend sein, da man sich hier technisch wohl sehr viel abhören kann.

    (Online 25. Oktober 2012)

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