• Kapitel 16

     

    Kapitel 16: Mittwoch, 21 Uhr 50, Turmzimmer


    Thomas war erstaunt, dass der Butler eines der Turmzimmer bewohnte. Ähnlich wie im Arbeitszimmer des Direktors fühlte er sich hier irgendwie verloren, da das Zimmer fast noch größer war und zudem kein einziges Fenster aufwies. Die alten Scharten im Gemäuer waren entweder zugemauert worden oder mit kleinen Glasscheiben verschlossen.

    Das Zimmer war relativ spartanisch eingerichtet. Eine Waschschüssel stand auf einem alten Holztisch, neben dem ein Stuhl stand, auf dem sich eine Lesebrille und ein Kartenspiel befanden. Auf der anderen Seite des Raumes befand sich ein alter und verbogener Ofen, dessen schwarzes Rohr durch ein Gewirr von Querbalken bis zum dach des Turmes führte. Daneben befanden sich ein alter Kleiderschrank und ein weiterer Schrank, in dem sich einige Bücher befanden. Abgesehen von dem simplen Holzbett, neben dem noch eine alte Tischlampe und ein antikes Radio standen, war der Raum vollkommen leer und schmucklos.

    Das alte Telefon war an einem breiteren Holzbalken befestigt und musste noch per Zahlenrad bedient werden. Der Direktor nahm den Hörer gar nicht erst ab, da er sah, dass eine breite Kerbe in den Holzbalken geschlagen worden war und dort ein Gewirr zerschnittener Kabel heraushing. Von dem bei dieser Tat benutzten Werkzeug gab es jedoch keine Spur.

    Thomas vermutete insgeheim, dass jemand dafür ein Beil verwendet haben musste. Er kam zu dem Schluss, dass der Mörder sehr gut darüber informiert sein musste, wo sich welcher Gegenstand im Schloss befand. Der Schotte bekam ein sehr ungutes Gefühl und blickte missmutig zu dem Direktor hinüber und tauschte einen Blick mit dem ghanaischen Kollegen aus. Dieser machte ebenfalls einen ratlosen und nachdenklichen Eindruck.

    Fassungslos schüttelte der Direktor den Kopf und wandte sich auf der Stelle um. Mit einem flauen Gefühl im Magen verließen Thomas, Mamadou und der Direktor wortlos das triste Turmzimmer wieder.

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