• Konzertberichte des Jahres 2023: Zweiter Teil

    Rhapsody of Fire, Wind Rose, Seven Kingdoms & Lycanthro @ The Brass Monkey, Ottawa, 13.05.23

    Eigentlich hätte ich Rhapsody of Fire schon im Frühjahr 2020 erstmals live sehen sollen. Nun hat es aber endlich geklappt. Die Location ist eine geräumige unterirdische Bar, in der es schnell sehr feucht und warm wird. Bei mehreren hundert Gästen wurde es also sprichwörtlich ein heisser Abend. Netterweise hat die Kellnerin Wasser umsonst an die Besucher herausgegeben, dafür gibt es von mir ein Däumchen.

    Die Stimmung war wirklich prächtig, als so gegen 19 Uhr die Lokalmatadore von Lycanthro starteten. Die Band spielt erstklassigen Heavy Metal und Power Metal, inspiriert von Bands wie Iron Maiden, Helloween oder Running Wild. Ich kann die Jungs nur sehr empfehlen und habe sie auch schon öfters als Vorband genossen. Ich glaube es war insgesamt mein viertes oder fünftes Mal. Die halbe Stunde Spielzeit ist wie im Flug vergangen und hätte gerne länger dauern können.

    Als Nächstes waren dann Seven Kingdoms am Start, die ich auch schon zum dritten Mal gesehen habe. Die Band zockt eine Mischung aus Power Metal und Heavy Metal, hat sowohl ruhige Balladen als auch deftigeres Material mit Thrash-Metal-Anleihen im Gepäck. Die Sängerin ist zwar nur ungefähr einen Meter fünfzig gross, aber die Frau kann absolut vielseitig singen. Die Band aus Florida macht live noch mehr Spass als auf Album und ist für alle empfehlenswert, die es gerne abwechslungsreich mögen und auch vor ein wenig Kitsch nicht zurückschrecken.

    Wind Rose kannte ich im Vorfeld gar nicht, aber die Band wurde an diesem Abend deutlich am meisten abgefeiert. Die Italiener zocken eine Mischung aus Power Metal und Folk Metal, der zum Alkoholkonsum, Headbangen und Schunkeln einlädt. Die Hütte hat jedenfalls ordentlich gewackelt. Band und Publikum hatten sichtlich viel Spass. Live fand ich die Band gut, aber nicht überzeugend genug, um mich weiter mit ihren Studioalben auseinander zu setzen.

    Zuletzt waren dann Rhapsody of Fire am Start. Das Negative gleich einmal vorweg: Der Keyboarder hatte kein Visum bekommen, daher kam dieses Instrument komplett vom Band und aus der Originalbesetzung war dementsprechend auch niemand auf der Bühne. Ein Bekannter von mir, der grosser Fan der Originalband Rhapsody ist, meinte, dass er bei diesem Line-Up längst das Interesse verloren hat. Dafür hat er ein richtig starkes Konzert verpasst. Die Band hatte jede Menge Spass auf der Bühne und Sänger Giacomo Voli war mächtig gut aufgelegt. Die Kommunikation mit dem Publikum war grossartig und es wurden uns auch italienische Beleidigungen beigebracht. Wer weiss, ob sich das noch als nützlich erweisen könnte. Die Setlist war wirklich sehr ausgewogen. Insgesamt wurden vierzehn Lieder plus Intro gezockt.

    Gegen 22 Uhr 45 war der Konzertabend dann zu Ende und es folgte eine mehr als zweistündige, epische Rückreise nach Hause, die mir ebenfalls noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

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